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"Das bleibt fürs Leben": Großer Bahnhof für Österreichs U-17-Helden

kicker

Die in den letzten Wochen vielleicht meistbeachteten Kärntner Österreichs standen am Samstagabend in der Wiener Seestadt noch einmal im medialen Mittelpunkt. WM-Torschützenkönig Johannes Moser und Kapitän Jakob Pokorny, beide gebürtige Klagenfurter in Diensten des Zweitligisten FC Liefering, stellten sich stellvertretend für Österreichs erfolgreiche U 17 beim feierlichen WM-Empfang der Presse. Danach kam das gesamte Team mit dem Bus am ÖFB-Campus an und wurde im neuen Ministadion von knapp 1.000 Freunden, Familienangehörigen und Fans für den WM-Finaleinzug gefeiert.

Der wie Pokorny noch 17 Jahre alte Moser kehrte nicht nur mit dem Goldenen Schuh für seine unübertroffenen acht Turniertreffer aus Doha nach Österreich zurück. Der Torjäger wurde außerdem mit einem silbernen Pokal als zweitbester Spieler der WM ausgezeichnet. Probleme mit Übergepäck bekam der frisch gebackene Vizeweltmeister auf dem Heimflug zwar nicht, dafür berichtete er schmunzelnd über die wohl nicht ganz ernst gemeinte Frage eines Zollbeamten, ob er auch keine Waffen im Gepäck transportiere. Die Torgefahr, die Moser bei der WM in Katar ausstrahlte, wäre eines Waffenscheins würdig. "Für alle meine Tore war die gesamte Mannschaft verantwortlich", meinte er bei der Presskonferenz bescheiden. "Jedes Tor braucht viele Vorbereiter."

Kapitän nach WM-Finale direkt im Matura-Stress

Während für Moser nun in den nächsten Tagen das "Verarbeiten der vielen unglaublichen Momente und Eindrücke der letzten Wochen" und Zeit mit der Familie auf dem Plan steht, befindet sich Kapitän Pokorny schon wieder im Stress. Der Abwehrchef hat nach der bis ins Finale gegen Portugal (0:1) geführten WM-Tour nur fünf Tage Zeit, um sich auf die Matura vorzubereiten. So wie alle seine Teamkollegen absolvierte Pokorny im Teamcamp in Doha tägliche Lerneinheiten. Im Gedächtnis blieben aber wohl in erster Linie die sieben Siege in Serie mit nur einem Gegentor bis ins Endspiel. "Das bleibt fürs Leben, das kann mir keiner mehr wegnehmen", betonte der österreichische Spielführer. "Vor dem Turnier war das nur ein Traum, aber dann ist alles unglaublich schnell gegangen. Wir haben es gar nicht richtig gecheckt."

Für Pokorny war der Charakter und Teamgeist in der ÖFB-Auswahl der entscheidende Erfolgsfaktor. "Wir hatten nie genug, wollten immer mehr und den Weg bis zum Ende gehen. Jeder hat für den anderen gekämpft, ist für den anderen gelaufen. Ich bin einfach sehr stolz auf uns als Mannschaft", brachte es der Liefering-Youngster auf den Punkt. Moser, der in der Offensive der rot-weiß-rote Unterschiedspieler war, erklärte seine famosen Leistungen mit einem permanenten "Flowzustand" über das gesamte Turnier. Eine gewisse Torgefährlichkeit habe ihn aber schon immer ausgezeichnet.

Seine beiden Pokale habe er ausschließlich der Mannschaft zu verdanken, beteuerte der treffsichere Kärntner einmal mehr. "Eine individuelle Auszeichnung ist nicht das Produkt von individueller Leistung, sondern von der Leistung des Teams." Nach der live im ORF übertragenen und von zahlreichen schreibenden Journalisten begleiteten Pressekonferenz ging es für die beiden WM-Helden in die ÖFB-Miniarena, wo sie gemeinsam mit ihren Teamkollegen einzeln auf die Bühne gerufen und frenetisch bejubelt wurden.

Stadler für hohe Auszeichnung vorgeschlagen

Auch die Mitglieder des Betreuerstabs wurden von ÖFB-Boss Josef Pröll, Vizekanzler Andreas Babler und Sportdirektor Peter Schöttel geehrt und mit einer Kristalltrophäe bedacht. Den stimmungsvollen Schlusspunkt der Veranstaltung markierte das gemeinsame Singen von Rainhard Fendrichs "I am from Austria." Davor hatte Babler angekündigt, Teamchef Hermann Stadler für das Verdienstzeichen der Republik Österreich vorzuschlagen.