Fehlercode: %{errorCode}

"Das war bodenlos": Herbstmeister Freiberg im Extremmodus

kicker

Zum Auftakt der Rückrunde droht dem Herbstmeister der Verlust der Tabellenführung, die die Mannschaft von Trainer Kushtrim Lushtaku seit dem 3. Spieltag innehatte. Nach neun Siegen in Folge ist der SGV vom Erfolgsweg, auf dem die weitgehend neu und klug zusammengestellte Mannschaft auf Anhieb ablieferte, abgekommen und ist seit acht Partien sieglos, kassierte in der Zeit drei Niederlagen mit je einem Tor Differenz.

„Ich konnte mir das von außen nicht mehr ansehen. Das war wirklich bodenlos.“ ()

Das Ende der Ergebniskrise schien zum Vorrundenausklang greifbar, doch gegen den Vorletzten FC Bayern Alzenau reichte es nach der schwächsten Saisonleistung gerade noch zu einem torlosen Unentschieden. Mittlerweile ist das Verfolgerfeld dicht herangekommen und eng zusammengerückt. "Wir waren die bessere Mannschaft auf dem Platz", stellte hinterher Angelo Moro vom Alzenauer Trainerteam völlig zu Recht fest. "Wir haben bis auf die ersten zehn Minuten eine katastrophale erste Halbzeit gespielt. Ich konnte mir das von außen nicht mehr ansehen. Das war wirklich bodenlos, die Körpersprache war ganz schlecht", stellte SGV-Coach Lushtaku seinem Team ein miserables Zeugnis aus. Nach 38 Minuten hatte der 36-Jährige schon zwei Wechsel vorgenommen.

"Ist es eine Einstellungssache? Keine Ahnung. Ich kann mich ja nicht selbst einwechseln und die Dinger reinmachen", war Lushtaku ratlos, auch ob der vergebenen Torchancen. Auch die bekannt miserablen Platzverhältnisse im Wasenstadion wollte er nicht gelten lassen: "Diese Ausrede zieht nicht mehr."

Geht es nach Aalen?

Woran liegt es also, dass die Souveränität, die spielerische Leichtigkeit und die Selbstverständlichkeit auf dem Platz abhandengekommen sind? Da ist zum einen die Verletzung von Marius Köhl (24) nach Spieltag fünf, der bis dahin der überragende Akteur der ganzen Liga war. Zum anderen die Anzahl an Sperren. Trainer Lushtaku fehlte zweimal, Kapitän Marco Kehl-Gomez (33) musste wegen Rot- und Gelbsperren vier Spiele pausieren und gehörte zu jenem Quartett, das gegen Alzenau wegen der jeweils fünften Gelben Karte aussetzen musste.

Zum Rückrundenauftakt machen sich die Freiberger mit einem kompletten Kader beim SC Freiburg II daran, endlich wieder dreifach zu punkten. Mit einem 3:0 über die Breisgauer starteten sie einst ihre Siegesserie. Die Vorbereitung auf die Partie fand weitgehend auf dem ebenfalls nicht in optimalem Zustand befindlichen Kunstrasenplatz statt.

Die stark eingeschränkte Infrastruktur führt dazu, dass es Überlegungen beim SGV gibt, auch bei Nichtaufstieg in der kommenden Saison an einen anderen Spielort auszuweichen. Sollte der SGV die Kurve kriegen und in die 3. Liga aufsteigen, zählt die Arena im rund 90 Kilometer entfernten Aalen zu den Favoriten. Auffällig: Das Ende der Neun-Siege-Serie fällt mit dem Zeitpunkt zusammen, als der Verein auch neben dem Spielfeld in die Offensive ging und einen Lizenzierungsantrag für die Dritte Liga ankündigte. Schon damals hatte der Sportliche Leiter Mario Estasi betont: "Wir müssen demütig bleiben, wir als SGV Freiberg sind froh, dass wir in der Regionalliga spielen."