Die Mühen haben sich gelohnt: Deutschland hat den Zuschlag für die Ausrichtung der Frauen-Europameisterschaft 2029 erhalten. Das UEFA-Exekutivkomitee verkündete am Mittwoch in Nyon (Schweiz), dass sich die Bewerbung des DFB gegen das gemeinsame Unterfangen aus Schweden und Dänemark sowie das aus Polen durchgesetzt und die meisten Stimmen erhalten habe.
Deutschland richtete bisher die EM 1989 und 2001 aus, gewann beide Turniere auf sportlicher Ebene. DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Direktorin Nia Künzer hatten sich vorab gute Chancen ausgerechnet und dürfen sich darin nun bestätigt fühlen. Eine Delegation mit den ehemaligen Nationalspielerinnen Alexandra Popp, Melanie Leupolz und Julia Simic war angereist, ebenso Giulia Gwinn und Ann-Katrin Berger direkt nach dem verlorenen Nations-League-Endspiel in Madrid (0:3).
Neuendorf geht fest von "finanziellem Gewinn" der EM aus
"Wir sind stolz und glücklich, die UEFA Women's EURO 2029 ausrichten zu dürfen", erklärt DFB-Präsident Neuendorf in einem ersten Statement: "Wir danken der UEFA für das entgegengebrachte Vertrauen. Die Ausrichtung eines derart wichtigen Turniers ist eine Ehre. Sie ist aber auch mit einer großen Verantwortung verbunden. Nach der wunderbaren UEFA Women's EURO 2025 in der Schweiz wollen wir neue Maßstäbe setzen."
Der DFB rechnet fest damit, "dass das Turnier in Deutschland mehr als eine Million Fans anziehen und die UEFA erstmals mit einer Frauen-Europameisterschaft einen finanziellen Gewinn erzielen wird".
Auf acht Spielorte festgelegt
Heike Ullrich spricht von einem wahr gewordenen Traum. "Nach 2001 dürfen wir wieder Gastgeber einer Frauen-EURO in Deutschland sein", so die DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball: "Ab heute und bis in den Sommer 2029 hinein werden wir mit aller Energie darauf hinarbeiten, eine EM auszurichten, auf die die UEFA und die gesamte europäische Fußballfamilie stolz sein können."
Es gehe vor allem auch um "die positiven Effekte des Turniers auf die Entwicklung des Frauenfußballs in Europa. Die UEFA hat mit ihrer 'Unstoppable'-Strategie klare Ziele bis 2030 formuliert, darauf wollen wir mit der UEFA Women's EURO 2029 einzahlen. Wir wollen vor allem auch den Wissensaustausch rund um dieses Turnier fördern."
Noch vor etwa anderthalb Jahren war eine Gemeinschaftsbewerbung von Deutschland, Belgien und den Niederlanden um die Ausrichtung der WM 2027 der Konkurrenz aus Brasilien unterlegen, jetzt fiel das Votum dagegen erfolgreich aus.
Die Europameisterschaft 2029 soll mit 16 Teams an 31 Spieltagen ausgerichtet werden. Im Juni hatte sich der DFB für den Fall des Zuschlags auf acht Spielorte festgelegt: Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Köln, Leipzig, München und Wolfsburg.