Aufgeteilt auf sieben unterschiedliche Positionen tragen wir zur Winterpause die jeweils zehn besten Spieler der ersten Saisonhälfte der Super League zusammen. Nach den Torhütern, den Innenverteidigern und den Aussenverteidigern widmet sich der vierte Teil den defensiven zentralen Mittelfeldspielern. Die Top 3 werden dabei noch etwas genauer unter die Lupe genommen.
Platz 1: Leonardo Bertone (FC Thun)
Der FC Thun überwintert sensationell als Erster und darf sich deswegen Wintermeister nennen. Einen Löwenanteil an diesem unglaublichen Erfolg des Aufsteigers hat Leonardo Bertone, der das Herzstück der Berner Oberländer verkörpert.
Der 31-Jährige befindet sich womöglich in der Form seines Lebens, wie alleine seine sechs Tore in der Hinrunde (plus eine Vorlage) in 17 Super-League-Partien untermauern.
Bertone ist aber nicht nur aufgrund seiner Produktivität absolut unersetzlich im Thuner Mittelfeld, sondern vor allem auch aufgrund seiner Führungsstärke. Der gebürtige Berner geht als Führungsspieler voran und übernimmt unglaublich viel Verantwortung. Wenn er auf dem Feld steht, ist das Team von Mauro Lustrinelli gefühlt eine ganze Klasse besser. Dies darum, weil es Bertone versteht, seine Mitspieler besser machen zu können. Der Routinier dirigiert und orchestriert das Spiel der Thuner und ist der Inbegriff eines Teamplayers.
Mit drei Nominationen für unser "Team der Runde" stand er mehr als jeder andere defensive Mittelfeldspieler in unserem Topteam des Spieltags. Dies und die Wichtigkeit, die er für sein Team besitzt, sind mehr als Grund genug, ihn als besten Defensivmittelfeldspieler der Hinrunde zu küren.
Platz 2: Metinho (FC Basel 1893)
Beim Schweizer Meister aus Basel ist in der Hinrunde nicht alles nach Plan verlaufen, so beträgt der Rückstand in der Tabelle auf Tabellenführer Thun bereits acht Punkte. Dem Team von Ludovic Magnin fehlt es vor allem an Konstanz. Einer, der eigentlich immer seine Leistung auf den Platz brachte, war Metinho.
Der erst 22-Jährige ist eine absolute Bereicherung für die Bebbi, weswegen sie ihn im Sommer nach vorheriger Leihe fest verpflichtet haben. Der FC Basel hat demnach rund vier Millionen Euro an Troyes überwiesen, was für Schweizer Verhältnisse definitiv viel ist. Diese Tatsache alleine zeigt, welch grosses Potenzial in Metinho steckt und dieses konnte der Brasilianer mit kongolesischen Wurzeln auch zu weiten Teilen in der Hinrunde nachweisen.
Metinho besticht mit einer fantastischen Ballbehandlung und Technik, aber auch seine Passgenauigkeit gehört zu den grössten Stärken des Youngsters. Dazu ist er bissig in den Zweikämpfen und selber kaum mit fairen Mitteln vom Ball zu trennen. In Sachen Torgefährlichkeit gibt es bei Metinho sicherlich noch Verbesserungsbedarf, in der Hinrunde gelang ihm nur ein einziger Treffer. Man darf aber davon ausgehen, dass die FCB-Fans auch in der Rückrunde viel Freude an ihrem Spieler mit der Rückennummer 5 haben dürften.
Platz 3: Behar Neziri (FC St.Gallen 1879)
Nebst dem FC Thun ist der FC St.Gallen eine zweite positive Überraschung der Hinrunde, ist das Team von Trainer Enrico Maassen nur gerade drei Zähler hinter dem Tabellenleader zurück. Die St.Galler funktionieren in erster Linie als starkes Kollektiv, trotzdem darf man die Leistungen von Behar Neziri, der erst in diesem Sommer von der U 21 zu den Profis hochgezogen wurde, herausstreichen.
Der 22-jährige Kosovare mit deutschen Wurzeln hat sich beim FCSG ohne Anlaufschwierigkeiten durchgesetzt und sich sogleich einen Stammplatz erkämpfen können. Neziri begeisterte insbesondere mit seiner Mentalität und Zweikampfstärke, gab er doch keinen Ball verloren und spulte extrem viele Kilometer ab.
Der defensive Mittelfeldspieler zeichnete sich ausserdem durch seine Polyvalenz aus, konnte er von Maassen doch auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden. Letztlich war es jedoch egal, wo er vom Trainer gebraucht wurde: Neziri zeigte stets seine Leistung und agierte für einen 22-Jährigen erstaunlich abgeklärt und souverän. Umso bitterer für ihn und den FC St.Gallen, dass er sich kurz vor Ende der Hinrunde beim Spiel gegen den FC Sion schwer am Knie verletzt hat. Aufgrund eines Kreuzbandrisses ist für ihn die Saison 2025/26 vorzeitig gelaufen.
Zwei Bianconeri knapp hinter dem Podest, während man einen YB-Spieler vergeblich sucht
Direkt hinter den Top 3 befinden sich mit Anto Grgic und Uran Bislimi gleich zwei Spieler des FC Lugano. Hätten die Tessiner nicht einen derart schwachen Saisonstart hingelegt, wäre es gut möglich, dass zumindest einer der beiden die Top 3 geknackt hätte.
Mit Tyron Owusu (22), Cheveyo Tsawa (19) und Lovro Zvonarek (20) finden sich nebst den bereits erwähnten Metinho (22) und Neziri (22) drei weitere Youngster in den Top 10 wieder, die maximal 22 Jahre alt sind. Dies zeigt gut auf, dass die Super League durchaus eine geeignete Liga für junge Spieler darstellt, um hierzulande den grossen Durchbruch schaffen zu können.
Einen Spieler des BSC Young Boys sucht man in diesem Top-10-Ranking vergeblich. Am nächsten dran war noch Rayan Raveloson, dessen Leistungen unserer Meinung nach aber knapp nicht genügt haben, um zu den zehn besten defensiven Mittelfeldspielern zählen zu können.