"Die Slowaken haben uns in Ruhe gelassen"

"Wenn man das gestern gewusst hätte ...", sagte Rudi Völler am Montagabend und überließ es den Zuhörern, den Satz korrekt zu beenden: Dann, fügte er gedanklich wohl an, hätten sich er und alle anderen Verantwortlichen rund um die deutsche Nationalmannschaft im Vorfeld einiges an Anspannung ersparen können.

Dass sich die DFB-Auswahl mit einer vollkommen ungefährdeten 6:0-Gala gegen die Slowakei für die WM 2026 qualifizieren würde, hatten sie jedenfalls alle nicht geahnt. "Der Druck war enorm", räumte Völler hinterher im ZDF ein. "Das hat man bei allen Beteiligten gemerkt."

Deshalb könne er Julian Nagelsmann und der Mannschaft "nur ein Kompliment machen", gerade für die erste Halbzeit, in der Nick Woltemade, Serge Gnabry und Doppelpacker Leroy Sané bereits einen 4:0-Vorsprung herausschossen. "Die war schon außergewöhnlich. Wir haben fast jeden Zweikampf gewonnen, das war enorm wichtig."

Daran hatten beide Teams ihren Anteil. "Wir haben heute davon profitiert, dass wir hoch gepresst und die Slowaken immer unter Druck gesetzt haben. Sie haben uns in Ruhe gelassen. Im Hinspiel haben sie uns viel mehr gepresst", wunderte sich Völler fast, zumal sogar die Luxemburger Deutschland auf diese Weise vor einige Probleme gestellt hatten - was "ein bisschen unterschätzt" worden sei.

WM-Quartier? "Entscheidend ist jetzt erst mal die Auslosung"

Während er bei der 0:2-Niederlage in der Slowakei schon nach zehn Minuten gemerkt habe, "oh oh, das könnte brenzlig werden", sei es in Leipzig genau umgekehrt gewesen. "Man hatte nach fünf Minuten das Gefühl, heute brennt nichts an."

Und so können die WM-Planungen voll aufgenommen werden. Potenzielle Quartiere hat der DFB bereits im Blick, auch Nagelsmann hat sich die Gegebenheiten in den USA bereits angesehen. "Entscheidend ist jetzt erst mal die Auslosung", betonte Völler. "Vieles hängt davon ab, wo wir hingelost werden." Am 5. Dezember (18 Uhr, LIVE! bei kicker) erfährt die DFB-Elf nicht nur ihre drei Gruppengegner, sondern auch ihre Spielorte. Danach wollen Völler & Co. erneut zum dann passendsten Hotel reisen und alles festzurren.