Niclas Nadj hat immer wieder versucht, die Schmerzen so gut es geht aus dem Kopf zu bekommen, um zum Erreichen der ehrgeizigen Ziele seines SV Meppen beizutragen. Das gelang dem Sommer-Neuzugang in 14 Regionalliga-Einsätzen, 13 davon als Einwechselspieler. Doch wie der SVM nun verkünden musste, seien beim 24-jährigen Mittelfeldspieler die seit Wochen auftretenden Probleme im Adduktorenbereich nicht besser geworden, eine Untersuchung förderte die Diagnose Schambeinentzündung zutage.
Eine Verletzung, die mitunter tückisch ist. Bei manchen ist nach drei bis fünf Wochen alles wieder verheilt, doch andere Sportler mussten aufgrund wiederkehrender Schmerzen ihre Comeback-Versuche immer wieder unterbrechen. Jan Gyamerah beispielsweise, aktuell bei der SV Elversberg unter Vertrag, hatte nach eigener Aussage zwischen Juli 2013 und Frühjahr 2016 als Spieler des VfL Bochum immer wieder mit Folgen und Symptomen einer Schambeinentzündung zu kämpfen. Auch wenn sich die Verletzung bei Nadj weit weniger drastisch auswirken sollte, sind aktuell fußballspezifische Belastungen tabu. Nach Angaben der Meppener fällt Nadj "bis auf Weiteres" aus und werde ein individuelles Reha-Programm absolvieren. "Ein Durchschleppen bis zur Winterpause war keine Option mehr", bekräftigte der Verein.
Fans und Verantwortliche hoffen, den 18-maligen Zweitligaspieler im neuen Kalenderjahr bald wieder auf dem Rasen zu sehen. Ein konkreter Zeitpunkt ist aus genannten Gründen noch nicht prognostizierbar.
Konkreter werden die Meppener bei Jonas Goldenstein. Der 18-jährige Defensivakteur wurde am Dienstag an der Schulter operiert. Goldenstein habe schon im Verlauf der Hinrunde aufgrund Problemen im Schultergelenk mehrere Wochen pausieren müssen. Bei gutem Reha-Verlauf rechnet der SVM im zweiten Quartal 2026 mit Goldensteins Rückkehr.
Geschärfte Sinne gegen Altona
Wesentlich schneller geht es bei Erik Zenga. Der Routinier hat seine Muskelverletzung im Oberschenkel auskuriert und ist bereits am Samstag gegen Altona 93 - genauso wie die zuletzt kranken Julius Pünt und Luis Sprekelmeyer - wieder eine Option. Zengas Erfahrung von unter anderem 106 Zweit- und 87 Drittliga-Spielen können die Meppener gut gebrauchen, denn sie wollen nach dem spektakulären 4:4 im Hinspiel diesmal ihrer Favoritenrolle vollumfänglich gerecht werden. "Unsere Sinne sind geschärft. Wir wissen, was auf uns zukommt. Wir haben im Hinspiel in Altona nicht das gewünschte Ergebnis holen können", bekräftigt Trainer Lucas Beniermann, auch wenn an jenem Samstag im August sein Team immerhin noch einen 1:4-Rückstand aufgeholt hatte.
Beniermann setzt gegen den Tabellenvorletzten auf den Rückenwind aus dem jüngsten 5:1 beim VfB Lübeck. "Wir wollen da anknüpfen, wo wir zuletzt in Lübeck aufgehört haben - vor allem, was die Art und Weise angeht, wie wir Fußball gespielt haben." An Unterstützung von den Rängen wird es nicht mangeln, der Zuschauermagnet der Regionalliga Nord rechnet mit rund 7.000 Besuchern.