Mit fünf ungeschlagenen Partien waren Fortuna Düsseldorfs Regionalliga-Fußballer in die Saison gestartet und hatten im Spätsommer so einige Teams vor knifflige Aufgaben gestellt. Mitte November, drei Spieltage vor der Winterpause, haben jedoch dunkle Wolken die Sicht auf diese verheißungsvollen Anfänge genommen. Seit acht Spielen wartet die U 23 mittlerweile auf einen Sieg, und nur noch ein magerer Punkt trennt sie vom ersten Abstiegsplatz.
"Wir sind in einer schwierigen Phase, da brauchen wir auch gar nicht drumherumreden", sagte der Düsseldorfer Trainer Jens Langeneke zuletzt. "Vom Einsatz und von der Bereitschaft und Leidenschaft kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Was ich meiner Mannschaft allerdings vorwerfen muss, ist die Qualität im Defensivverhalten. Wir müssen nur auf die Anzahl unserer Gegentore schauen, dann wissen wir, dass wir dort eine Baustelle haben, die wir bearbeiten und schließen müssen."
Besorgniserregende Statistik
32 Gegentore kassierten die Rheinländer bislang - 24 davon allein in den zurückliegenden acht sieglosen Partien. Im Schnitt sind es drei Treffer pro Spiel, die in diesen acht Begegnungen im Kasten der U 23 landeten, deutlich zu viele, um mit einer solchen Bilanz wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Und in den meisten Fällen wurde die Langeneke-Truppe noch nicht einmal geschickt ausgekontert oder mit einem besonders feinen Spielzug überrascht, sondern sie trug an den meisten Gegentore selbst einen großen Anteil.
Bislang gelang es nicht, die individuellen Patzer, eklatanten Unachtsamkeiten und Abstimmungsfehler, die sich immer wieder und zu häufig einschleichen, so nachhaltig anzugehen und abzustellen, dass eine Führung ein Indiz für einen positiven Spielausgang sein kann.
Zuletzt lagen die Düsseldorfer gegen die Sportfreunde Lotte zur Halbzeit mit 2:0 in Führung, kassierten aber im zweiten Durchgang drei Tore und verloren auch diese Partie (2:3). Ähnlich im Derby gegen die U 21 des 1. FC Köln, in dem sie 80 Minuten in Überzahl agierten, zur Pause mit drei Toren führten und die Domstädter ihnen dennoch ein 3:3 abrangen.
„Etwas Licht am Ende des Tunnels ist trotzdem zu erkennen.“ (Jens Langeneke)
"Etwas Licht am Ende des Tunnels ist trotzdem zu erkennen. Wir sind offensiv gefährlicher aufgetreten, und ich konnte seit langer Zeit mal wieder einen 20-Mann-Kader benennen", resümierte Langeneke nach der Last-Minute-Pleite gegen Lotte. Denn zu der anspruchsvollen sportlichen Situation hatte Fortuna mit großen Personalsorgen zu kämpfen. Zeitweise musste der U-23-Trainer auf zwei Spieler aus der eigenen U 19 zurückgreifen, um überhaupt eine Ersatzbank mit fünf Auswechselspielern aufbieten zu können.
Zumindest personell ging es nach schwierigen Wochen wieder etwas bergauf, nun müssen aber auch die sportlichen Aspekte nachziehen. In der Länderspielpause wird ohne Zweifel der größte Fokus auf der Defensivarbeit liegen, die mehr als nur nachjustiert werden muss. So lange dort die Fehler nicht abgestellt werden und weiterhin so leicht Gegentore fallen können, wird es ganz schwierig, bis zur Winterpause überhaupt noch Punkte zu sammeln.