"Verloren", das betont Thorsten Wörsdörfer, "hat man erst, wenn man aufgibt. Und davon sind wir weit entfernt." Vor den letzten vier Punktspielen im Jahr 2025 versprüht der Trainer der Eisbachtaler Sportfreunde trotz prekärer Tabellensituation Optimismus. "Wir sind auf einem guten Weg und wollen weiter so hochfahren wie in den vergangenen Partien. Uns fehlt ein kleiner Tick - den müssen wir uns erarbeiten."
Aktuell findet sich der Vorjahres-13. mit elf Zählern auf dem vorletzten Platz der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar wieder. Aus den Augen verloren hat er das Ziel Klassenerhalt aber noch längst nicht. Als einen Grund für die magere Ausbeute sieht Wörsdörfer die mangelnde Effektivität in entscheidenden Momenten. "Extrem" sei seine Elf zudem durch Fehlentscheidungen der Unparteiischen benachteiligt worden: "Das hat uns mindestens sieben bis acht Punkte gekostet. Außerdem haben wir eine extrem junge Mannschaft, die im Sommer noch einmal verjüngt wurde. Natürlich zahlen wir auch Lehrgeld."
Neben Luis Hesse, der sich Regionalliga-Aufsteiger TSV Schott Mainz anschloss, verließen auch Nils Wettengl, Lirim Orani und Raoul Petak den Verein. Auf externe Neuzugänge wurde verzichtet - stattdessen setzen die "Eisbären" konsequent auf Talente aus dem eigenen Nachwuchs. Mit Keeper David Arnolds, Moritz Muth, Silas Held, Bleron Bekteshi sowie Lennard Wohlmann rückten fünf Akteure in den Kader um Torjäger Jonah Arnolds auf. Der Mittelstürmer, ebenfalls ein Eigengewächs, zählt mit zwölf Treffern zu den erfolgreichsten Angreifern der Liga. Mit Marc Ehrhart (15), Luka Dimitrijevic (14) von Primus FK Pirmasens und Max Wilschrey (13, FC Emmelshausen-Karbach) trafen in dieser Saison nur drei Akteure häufiger.
"Persönlich läuft es relativ gut. Aber ich bin selbstkritisch. Es hätten sogar fünf, sechs Tore mehr sein können", erklärt Arnolds. Eisbachtals Nummer 10 ist auf dem besten Weg, die Quote aus dem Vorjahr zu übertreffen. Seinerzeit traf er 13-mal in 29 Einsätzen. Sein Trainer attestiert dem Offensivmann "eine sehr positive Entwicklung in vielen Bereichen, nicht nur auf dem Platz". Der 23-Jährige selbst ist "guter Dinge", dass sein Team die nötigen Zähler für den Klassenverbleib sammelt: "In manchen Situationen waren wir zu unbeholfen. Aber ich weiß, welches Potenzial in der Mannschaft steckt."
Diese trifft vor der Winterpause noch auf den FV Diefflen (22.11.), SC Idar-Oberstein (29.11.) und SV Auersmacher (6.12.) - Kontrahenten also, die noch nicht allzu weit enteilt sind. Wörsdörfer spricht von "richtungsweisenden Partien". Zuvor empfangen die Sportfreunde allerdings noch einen Gegner, der sich in ganz anderen Gefilden bewegt: Tabellenführer FK Pirmasens (Samstag, 15 Uhr). Für den 58-Jährigen ist die Elf von Daniel Paulus der "Topfavorit" auf den Aufstieg. "Das ist eine sehr geschlossene, erwachsene Mannschaft mit Topspielern", lobt der ehemalige Bundesliga-Akteur (Stuttgarter Kickers), den eine Freundschaft mit dem FKP-Coach verbindet: "Ich schätze ihn sehr. Im Moment brauchen wir aber mehr die Punkte." Gleichwohl formuliert Wörsdörfer die Hoffnung, in einigen Monaten - am letzten Spieltag gastiert Eisbachtal in Pirmasens - dann gemeinsam feiern zu können: seine Mannschaft den Klassenerhalt und der Gegner die Meisterschaft.