Nach der fixierten Teilnahme Österreichs an der WM 2026 waren nicht nur Spieler und Fans euphorisiert - dem ÖFB-Aufsichtsratsvorsitzenden Josef Pröll war die Begeisterung ebenfalls deutlich anzumerken. "Die Mannschaft hat sich das verdient, und auch das ganze Land, alle, die mitgefiebert haben", erklärte der frühere Vizekanzler, bedankte sich bei der Auswahl und dem Trainerteam und sprach von einem "für mich persönlich extrem bewegenden Moment".
Er habe in seinen Tätigkeiten in Politik und Wirtschaft viel erlebt. "Aber nicht so emotionale Momente wie jetzt und bei diesem Match mit dem Auf und Ab." Als ausgerechnet Haris Tabakovic, den Pröll noch aus seiner Zeit bei der Wiener Austria kennt, das 1:0 für Bosnien erzielte, habe er gedacht: "Das kann doch nicht wahr sein." Dann aber sorgte Michael Gregoritsch für ein Happy End, und nun gehe es laut Pröll darum, dem Nationalteam die bestmögliche Vorbereitung auf die WM zu ermöglichen.
Angenehmer Nebeneffekt des WM-Startplatzes sind zu erwartende Zusatzeinnahmen aus FIFA-Prämien und wohl auch aus Zuwendungen von Sponsoren. "Aber damit habe ich mich noch gar nicht auseinandergesetzt", beteuerte Pröll. "Für mich war wichtiger, dass dieser Ruck durch die Mannschaft geht, durch den österreichischen Fußball, nach 28 Jahren. Und dass auch das Land etwas mitnimmt, die Menschen. Es ist etwas möglich, wenn man daran glaubt, bis zum Schluss. Und ich glaube, das ist eine Botschaft, die weiter über den Fußball hinausgeht."
"Nichts davon ist mein Verdienst"
Pröll betonte, das WM-Ticket sei ausschließlich Ralf Rangnick, seinem Stab und seinen Kickern zu verdanken. "Ich bin jetzt ein halbes Jahr dabei. Nichts davon ist mein Verdienst, aber ich habe versucht, Ruhe hineinzubringen in den letzten Monaten, um die sportliche Abteilung in aller Ruhe arbeiten zu lassen."
In der Stunde des großen Erfolgs verwies Pröll außerdem auf den 4:0-Sieg von Österreichs U17-Auswahl im WM-Achtelfinale über England. "Momentan haben wir einen wirklichen Lauf. Wenn man schaut, was da heranwächst, dann müssen wir schon zufrieden sein", meinte Pröll und sprach von einem "ganz besonderen Tag für den österreichischen Fußball".