15 der 36 Punkte hatte Aston Villa vor dem Auswärtsspiel beim FC Chelsea nach Rückstand eingefahren - ein Muster, das sich auch an der Stamford Bridge fortsetzen sollte. "Wir sind sehr schlecht gestartet. In jedem Auswärtsspiel scheinen wir zunächst einen Rückstand hinnehmen zu müssen. Aber in der zweiten Hälfte haben wir unseren Rhythmus gefunden, sind besser ins Spiel gekommen und haben dem Gegner Probleme bereitet", blickte Ollie Watkins, der als Joker geglänzt hatte, auf die Partie zurück.
Der Stürmer selbst war mit seinem Doppelpack hauptverantwortlich für den zwölften Ligasieg des Tabellendritten gewesen, den weiterhin lediglich ein Zähler von Manchester City (40) und drei Punkte von Spitzenreiter Arsenal (42) trennt. Wenngleich dies natürlich einfacher gesagt als getan sei, hofft Watkins, "dass wir fortan verhindern können, zuerst ein Gegentor zu kassieren und dann einfach einen reibungslosen Spielverlauf ohne Gegentor zu haben".
Villa egalisiert Rekord aus 1897 und 1914
Gedanken darüber, die Anzahl an Rückständen einzudämmen, wird sich auch Unai Emery machen, den Watkins bei Sky in den höchsten Tönen adelte. "Als ich in der zweiten Hälfte eingewechselt wurde, hat er Jadon Sancho auf den Flügel und Morgan Rogers gebracht, und ich glaube, das hat uns etwas mehr Platz verschafft", analysierte der Doppelpacker. "Dann hat er Youri Tielemans auf die Zehner-Position gestellt, sodass wir dort einen zusätzlichen Spieler hatten. Ein taktisches Genie, würde ich sagen", so Watkins.
Nachdem der Klub aus Birmingham zum Ende des 5. Spieltags noch mit drei Punkten auf Rang 18 gestanden hatte, sammelte seither kein Premier-League-Team mehr Punkte (36). Doch damit nicht genug: Mit dem elften (!) Pflichtspielsieg in Serie egalisierten die Villans am Samstag schließlich einen über 100 Jahre alten Klubrekord, der sowohl 1897 als auch 1914 aufgestellt worden war.
Zum Jahresabschluss wartet der Spitzenreiter
Dass inzwischen sogar die Frage gestellt wird, ob es in dieser Saison denn tatsächlich mit dem ersten Ligatitel seit 1981 klappen könnte, unterstreicht die herausragende Form - und bestätigt die Villa-Fans, die euphorisch sangen: "Wir werden die Liga gewinnen!"
Deutlich zurückhaltender präsentierte sich derweil Emery, der "erst am 34. Spieltag" - also kurz vor dem Saisonende - über ein mögliches Tabellenziel reden möchte. "Ich habe das Gefühl, dass wir um Europa kämpfen und nicht mit ManCity und Arsenal um die Liga konkurrieren", erklärte der 54-Jährige. Von dieser Herangehensweise werde er auch nach dem nächsten Spiel nicht abrücken, wenn Aston Villa ausgerechnet bei Spitzenreiter Arsenal gastiert - und mit diesem gleichziehen kann (Dienstag, 21.15 Uhr).