Julian Nagelsmanns erste Begegnung mit Diego Simeone lief anders als erwartet. Weil er ihn vor dem Spiel nicht gesehen hatte, wollte der damalige RB-Leipzig-Trainer den Atletico-Coach in der Halbzeitpause des Champions-League-Viertelfinals 2020 freundlich begrüßen - doch sein Gegenüber habe lieber "ein paar andere Dinge" gemacht, "die mich ehrlich gesagt ein bisschen traurig gemacht haben".
Was auch immer Simeone damals Unangenehmes tat: Dino Toppmöller muss es am kommenden Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht befürchten, wenn er mit Eintracht Frankfurt im Madrider Metropolitano antritt. Simeone nämlich sah bei Atleticos Champions-League-Auftaktniederlage in Liverpool (2:3) in der Nachspielzeit die Rote Karte. Und auch wenn das offizielle UEFA-Urteil noch aussteht: Gegen Frankfurt wird er nicht auf der Bank sitzen.
"Grundsätzlich ist ein des Feldes verwiesener Spieler bzw. Mannschaftsoffizieller automatisch für das nächste Spiel eines UEFA-Klubwettbewerbs (...) gesperrt", ist in den Champions-League-Regularien festgehalten. "Bei schwerwiegenden Vergehen sind die UEFA-Disziplinarinstanzen befugt, die Strafe zu verschärfen."
Genau das droht Simeone, der sich nach Virgil van Dijks spätem Siegtor mit Zuschauern der Reds angelegt hatte, nachdem diese ihn nach eigener Aussage über die gesamte Spielzeit beleidigt hatten. Sein Trainerstab und einige Ordner mussten den wütenden Argentinier vor Schlimmerem bewahren. Laut The Athletic hat die UEFA inzwischen ein Disziplinarverfahren gegen Simeone eingeleitet. Auch der FC Liverpool muss demnach eine Strafe fürchten, weil Fans Gegenstände Richtung Platz warfen.
Fliegende Flasche und ein Spuck-Eklat?
Und auch weiteren Atletico-Angestellten droht Ungemach. Inzwischen tauchten Videos auf, die den Verdacht nahelegen, dass in der hitzigen Schlussphase aus deren Kreis eine Flasche Richtung Tribüne geworfen wurde und ein Staff-Mitglied Richtung Zuschauer spuckte.
Nach dem Frankfurt-Spiel sind die Colchoneros in der Ligaphase der Königsklasse beim FC Arsenal (21. Oktober) und gegen Union Saint-Gilloise (4. November) gefordert.