Wenn am Samstag die SpVgg Bayreuth zum Rückrundenauftakt auf die SpVgg Ansbach trifft, herrscht eine ähnliche Ausgangslage wie vor dem Hinspiel, als sich die Bayreuther im Eröffnungsspiel der Regionalliga Bayern 2025/26 vor 2.813 Zuschauern am Ende knapp mit 2:1 gegen die Nullneuner durchgesetzt hatten.
Ging es Ende Juli vor allem darum, mit einem guten Gefühl in die neue Runde zu starten, könnte ein kleiner Mutmacher auch wenige Wochen vor der Winterpause beiden Teams keinesfalls schaden.
Nur ein Sieg seit Ende August
Zwar haben die Tabellennachbarn - Ansbach mit 20 Punkten auf Rang 12, Bayreuth mit 18 Punkten auf Rang 13 - bei einem soliden Polster von fünf beziehungsweise sieben Punkten zur roten Zone momentan keine akuten Abstiegssorgen. Was die Ergebnisse angeht, konnten jedoch sowohl Ansbach als auch Bayreuth zuletzt nur selten überzeugen.
Während bei den Mittelfranken der 3:1-Überraschungscoup gegen Titelaspirant Wacker Burghausen die darum verteilten sechs sieglosen Spiele etwas kaschierte, konnte Bayreuth seit Ende August lediglich gegen Kellerkind Augsburg II (1:0) gewinnen.
„Wenn man sieht, wie sie in den letzten Wochen auf dem Platz gearbeitet haben, glaube ich, dass die Personalprobleme sie noch enger zusammengeschweißt haben.“ (Niklas Reutelhuber)
Auch wenn die Ergebnisse der Altstadt seit Monaten zu wünschen übriglassen, trotzte die enorm ersatzgeschwächte Elf von Lukas Kling den widrigen Umständen, etwa beim 0:0 gegen die Würzburger Kickers oder dem darauffolgenden 1:1 gegen die SpVgg Unterhaching.
Angesichts dessen erwartet Ansbachs Trainer Niklas Reutelhuber ein enorm enges Spiel. "Wir haben momentan fast gar keine Verletzten, was für diese Jahreszeit extrem gut ist. Wenn man nach Bayreuth schaut, ist es eine ganze andere Situation, die jedoch Fluch und Segen zugleich ist. Wenn man sieht, wie sie in den letzten Wochen auf dem Platz gearbeitet haben, glaube ich, dass die Personalprobleme sie noch enger zusammengeschweißt haben."
Ansbachs Cheftrainer zeigt sich zufrieden mit den Leistungen seiner Mannschaft und spricht von einer "guten Stimmung, auch wenn wir in den letzten Wochen nicht so viele Spiele gewonnen haben". Abgesehen von den Heimniederlagen gegen Schlusslicht Schwaben Augsburg (0:2) und der ersten Hälfte beim Remis gegen Fürth II (2:2), habe die Leistung immer gestimmt. Beim jüngsten 1:4 in Würzburg war man keinesfalls drei Tore schlechter, ließ trotz geringerer Spielanteile zahlreiche Chancen ungenutzt. "Am Ende ging uns die Luft aus", resümierte Reutelhuber den letztlich aber verdienten Erfolg des FWK.
Während Ansbach mit voller Kappelle ins Hans-Walter-Wild-Stadion reist, ist ein Ende der Bayreuther Verletzungsmisere nicht in Sicht. In der Partie gegen Aubstadt musste Kling auf die Torhüter Maurice Dehler und Lino Kasten sowie auf die ebenfalls verletzten Feldspieler Felix Heim, Ben Fischer, Lukas Quirin, Thomas Winklbauer, Fabian Dachsbacher und Alexander Seidel verzichten. Ob sich die personelle Situation bis Samstag ändert, ist ungewiss.
Eintrittspreise nach eigenem Ermessen
Eine weitere Parallele zum Hinspiel ist der erwartete Zuschauerandrang. Wie der Vereinswebseite zu entnehmen ist, freut sich Kling auf "eine Mega-Kulisse, die hoffentlich durch die Super-Aktion 'Oldschdod für alle' zustande kommt." Zum Rückrundenstart haben sich die Verantwortlichen nämlich etwas ganz Besonderes ausgedacht. Die Fans können dabei den Eintritt nach eigenem Ermessen und ihrer persönlichen Leistungsfähigkeit entrichten.
Dies möchte Bayreuth bestenfalls mit drei Punkten honorieren: "Wir hoffen, dass wir die Fans mit einem letzten Heim-Dreier im Jahr 2025 zufrieden nach Hause schicken können", so Kling, der bereits in der letzten Woche betonte, bis zur Winterpause noch möglichst viele Punkte hamstern zu wollen. Ein Dreier gegen Ansbach würde sicherlich für einen ruhigeren Winterschlaf in der Altstadt sorgen. Reutelhuber hat da natürlich etwas dagegen: "Wir wissen, was das Spiel bedeutet und wollen die Partie wie jede andere angehen. Wir sind gut vorbereitet und wollen die drei Punkte mitnehmen."