David Haider Kamm Al-Azzawe wurde am Dienstagabend nach Angaben seines Vereins Fortuna Köln vor dem Sportschiedsgericht des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) vom Vorwurf grob unsportlichen Verhaltens freigesprochen.
Hintergrund der mündlichen Verhandlung waren angeblich getätigte diskriminierende Beleidigungen gegen den Düsseldorfer U-23-Spieler Mechak Quiala Tito. Bei der Regionalliga-West-Partie Ende August hatte Quiala Tito angegeben, mehrfach rassistisch betitelt worden zu sein, was die Düsseldorfer in Folge über die sozialen Medien verbreiteten. Die Kölner stellten sich hinter ihren Spieler.
In der Urteilsbegründung führte der Vorsitzende nach Angaben der Fortuna aus, Al-Azzawe habe die fraglichen Geschehnisse schlüssig und detailliert geschildert. Demgegenüber sei die Aussage des Düsseldorfers Quiala Tito lückenhaft und zum Teil widersprüchlich gewesen. Eine offizielle Bestätigung des WDFV steht allerdings noch aus.
"Hat unter den Vorwürfen sehr gelitten"
"Wir sind froh, dass sich Haider jetzt wieder voll auf den Sport konzentrieren kann. Er hat unter den unberechtigten Vorwürfen sehr gelitten", sagt Niklas Müller, der Geschäftsführer der Fortuna, zu dem Freispruch. "Mancherorts war Haider bereits vorverurteilt worden. Dagegen hat er sich erfolgreich gerichtlich zur Wehr gesetzt, was dazu führte, dass auch ein Online-Artikel per einstweiliger Verfügung des Landgerichts Köln am 4. November 2025 gelöscht werden musste", sagt Müller.
Man erwarte nunmehr von den Düsseldorfern, dass diese ebenfalls einen vorverurteilenden Post aus ihrem Internetauftritt entfernen, den das Landgericht Köln "beiläufig als rechtswidrig" erkannt habe: "Wenn Düsseldorf sich weiterhin weigert, bleibt uns nichts anderes übrig, als gerichtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen", kündigt Müller an.