"L'Italia prima", Italien zuerst: Torwartlegende Gianluigi Buffon und Milan-Ikone Gennaro Gattuso haben sich mit einem Appell an die aktuelle Auswahl der italienischen Nationalmannschaft gewandt.
Die beiden Weltmeister-Spieler von 2006 haben dabei laut La Repubblica im Trainingszentrum Coverciano (Florenz) direkte Worte an die Mannschaft gerichtet und sich gewünscht, dass sämtliche berufene Spieler in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten die WM-Qualifikation fürs Endturnier 2026 in Mexiko, den USA und Kanada als oberste Priorität in ihren Karrieren ansehen. Und sich dabei sogar über die Interessen der Vereine stellen sollen.
Buffon als derzeitiger Delegationschef der Squadra Azzurra und Gattuso als momentaner Nationaltrainer hätten sich in diesem Zuge an ihre damaligen Tage erinnert und gemeint, dass es Absagen oder Rückzieher vom italienischen Team anno dazumal niemals gegeben hätte. Obwohl Sportdirektoren wie Luciano Moggi und Adriano Galliani damals durchaus bei Länderspielpausen Druck auf den Nationalverband gemacht hätten, seien deren Wünsche etwa bei angeschlagen zum Team reisenden Spielern ignoriert worden. Einfach, weil eine Absage an die Azzurri in der Vergangenheit "undenkbar" gewesen sei.
"Klare Botschaft"
Die Sportzeitschrift La Repubblica verdeutlicht in ihrem Bericht dabei, dass die an die Profis gerichtete Worte "als klare Botschaft" verpackt gewesen sind - verbunden mit der Bitte eben, "es ihren jeweiligen Vereinen deutlich zu machen, dass ihre Priorität darin besteht, nach Amerika zu reisen".
Unter anderem deswegen - auch um den Teamgeist zu stärken - ist etwa auch Inter-Ass Nicolo Barella schon jetzt zum Team gereist. Obwohl der Mittelfeldlenker für das anstehende WM-Qualifikationsduell mit der Republik Moldau (Donnerstag, 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) gesperrt ist.
Auch Abwehrmann Riccardo Calafiori ist - im Gegensatz zum beim FC Liverpool gebliebenen Federico Chiesa - Teil des Teams, dabei hat sich Arsenal gewünscht, der Spieler würde nicht in sein Heimatland aufbrechen. Schließlich laboriert der 23-Jährige an Hüftproblemen und steht eventuell sportlich gar nicht zur Auswahl fürs Spiel in der Republik Moldau. Doch alles soll dem großen Ziel WM 2026 untergeordnet werden, schließlich droht Italien im Umkehrschluss die dritte verpasste WM am Stück. Auf den GAU vor Russland 2018 war schließlich der GAU vor Katar 2022 gefolgt.
Damit den stolzen Azzurri - immerhin viermaliger Weltmeister - nun in den nächsten Monaten der dritte GAU hintereinander nicht passiert - die Play-offs fürs Ticket werden bei aussichtsloser Tabellenposition aktuell hinter Spitzenreiter Norwegen ohnehin als einziger Ausweg Richtung Amerika gesehen -, tun Buffon und Gattuso offenbar alles.