Torhüterin Stina Johannes wird das Champions-League-Spiel bei Real Madrid am Dienstag noch lange in Erinnerung behalten. Und das nicht, weil ihr Verein, der VfL Wolfsburg, mit 0:2 unterlag, sondern weil die Nationalspielerin kurz vor dem Ende der Partie von der Spanierin Iris Ashley mit dem Fuß im Gesicht getroffen wurde. Johannes blutete, musste minutenlang behandelt werden, konnte aber noch zu Ende spielen.
"Stina sieht übel aus"
Am Mittwoch meldete sich die 25-Jährige mit arg demolierter rechter Gesichtshälfte via Instagram vom Flughafen in Madrid. "Mir geht es so weit gut. Ein paar Spuren hat es hinterlassen. Aber ansonsten ist alles okay", war ihre positive Botschaft an die Follower der Wolfsburger Fußballerinnen. Alles ok war dann aber doch etwas zu optimistisch formuliert, denn Johannes hat sich eine nicht näher definierte Fraktur, also einen Bruch, im Gesicht zugezogen und fällt damit auf jeden Fall für das Bundesligaspiel am Samstag (14 Uhr LIVE! bei kicker) beim 1. FC Nürnberg aus.
Wie lange die Keeperin pausieren muss, konnte Wolfsburgs Trainer Stephan Lerch am Donnerstag noch nicht abschätzen. "Stina sieht übel aus", erklärte der 41-Jährige. Für die Torhüterin wird nun eine Maske angefertigt. "Und dann muss man einfach schauen, wie sich das dann in den nächsten Tagen entwickelt", so der Coach.
Für Stina Johannes rückt Martina Tufekovic zur vorübergehenden Nummer 1 im VfL-Tor auf. Die 31-Jährige wechselte, ebenso wie Lerch, im Sommer von der TSG Hoffenheim nach Wolfsburg. Die bisherige Nummer 2 kam in der Bundesliga noch nicht für den Tabellenzweiten zum Einsatz, durfte lediglich im DFB-Pokal Ende September gegen den Regionalligisten ATS Buntentor (11:0) zwischen den Pfosten stehen. Möglicherweise wird Tufekovic in diesem Jahr insgesamt dreimal zum Einsatz kommen. Nach dem Spiel in Nürnberg muss der VfL noch zweimal auf eigenem Platz antreten: Am nächsten Mittwoch (21 Uhr LIVE! bei kicker) im letzten Spiel der Champions-League-Ligaphase gegen den FC Chelsea und am 21. Dezember (18.30 Uhr) im ersten Spiel der Bundesliga-Rückrunde gegen Aufsteiger Hamburger SV. "Martina ist eine erfahrene Torhüterin, die immer für die Mannschaft da ist. Und sie ist ready", betonte Lerch.
Verzichten muss der VfL-Trainer für den Rest des Jahres auf Caitlin Dijkstra. Die niederländische Innenverteidigerin wird in der nächsten Woche am Sprunggelenk operiert. Mit Joelle Wedemeyer, sowie den beiden Neuzugängen Guro Bergsvand und Sophia Kleinherne hat Lerch aber gute Alternativen in der Hinterhand. Kleinherne kam zuletzt in der U20 des VfL zum Einsatz. Für die 1. Mannschaft hat die Nationalspielerin, die im Sommer von Eintracht Frankfurt zum VfL kam, noch nicht auflaufen können. Kleinherne hatte sich bei der Europameisterschaft in der Schweiz im Juli Muskel- und Sehnenverletzungen in beiden Oberschenkeln zugezogen. Möglicherweise steht ihr Comeback in der 1. Bundesliga kurz bevor. Lerch: "Es war keine leichte Zeit für Sophia. Wir freuen uns, dass sie wieder fit ist."