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Gießen und das Vorbild Ebnoutalib: "Diesen Weg sehen junge Spieler"

kicker

Wenige Wochen noch, dann endet für den FC Gießen ein ereignisreiches Jahr. Trotz des fulminanten Schlussspurts musste er am Ende der vergangenen Serie den Abstieg aus der Regionalliga Südwest hinnehmen - es folgte der Neuanfang in der Hessenliga.

Dass dieser seinen Namen tatsächlich verdient, zeigt ein Blick auf den Kader: Mit Torhüter Bilal Jomaa Zabadne, Außenverteidiger Davide Itter sowie dem zentralen Mittelfeldmann Tolga Duran zählen mittlerweile nur noch drei Akteure aus dem Stamm der Vorsaison zum Aufgebot. Dominik Rummel hat seine Laufbahn beendet; der Angreifer hatte sich am dritten Spieltag bei der Partie gegen Türk Gücü Friedberg eine schwere Knieverletzung zugezogen. "Am Ende war es enttäuschend, dass wir trotz der guten Punktausbeute abgestiegen sind. Aber dem hinterherzutrauern, bringt nichts", betont Michael Fink.

Der FCG-Coach blickt nach vorn und registriert, dass sich sein neu formiertes Team insgesamt "gefestigt" hat. "Trotzdem", so der ehemalige Bundesligaakteur, "sind unsere Schwankungen noch zu extrem. Wir haben noch nicht alle dahin gebracht, konstant ihre Leistung abzurufen".

Regionalliga-Rückkehr kein großes Thema

So folgte beispielsweise im November der starken Leistung beim 2:0-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten Eddersheim eine 0:7-Klatsche bei Primus Eintracht Frankfurt II. Das Spitzenduo ist nach etwas mehr als der Hälfte der Saison schon enteilt. Fink spricht von einem "Lernprozess, der wohl auch die komplette Rückrunde andauern wird".

Der Hessenliga-Meister des Jahres 2024 peilt einen Platz unter den ersten fünf Mannschaften an - kein wirkliches Thema ist aktuell die direkte Rückkehr in die Regionalliga. "Die Mannschaft braucht keinen Druck", erklärt Michèl Magel. Gleichwohl deutet Gießens Geschäftsführer an, sich bei entsprechender Entwicklung um die Lizenz zu bemühen: "Ich sage es mal vorsichtig: Wir würden das den Jungs nicht verwehren, wenn der sportliche Erfolg da ist." Mit der bisherigen Bilanz könne der Klub zufrieden sein, auch wenn insbesondere das Pokalaus schmerzt. Im Oktober unterlag der FCG bei Verbandsligist Germania Ober-Roden und verpasste das attraktive Viertelfinale gegen den KSV Hessen Kassel.

Noch vor Weihnachten sollen nun Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit mit Trainer Fink, der noch bis Sommer 2026 gebunden ist, laufen. Für den FC Gießen wäre es wichtig, mit dem 43-Jährigen zu verlängern, so Magel: "Wir haben ein sehr enges und gutes Verhältnis. Hier gibt es kurze Wege. Das wissen beide Seiten zu schätzen." Fink hat in diesem Herbst den A-Lizenz-Lehrgang abgeschlossen und macht keinen Hehl aus seinem Ziel, es in höhere Ligen zu schaffen, weiß aber auch, was er an seinem Verein hat: "Ich fühle mich hier wohl und kann in Ruhe arbeiten."

Vorbild Ebnoutalib

Zu seinem Team ist noch vor der Winterpause ein neuer Akteur gestoßen: Boris Kehayov - der junge Angreifer spielte zuletzt in der Jugend von Nordost-Regionalligist Rot-Weiß Erfurt. Weitere Neuzugänge könnten folgen. Angesichts der vielen Gegentore sind insbesondere in der Defensive punktuelle Verstärkungen angedacht.

Dass sich der FC Gießen einen Namen als attraktive Plattform für aufstrebende Talente gemacht hat, ist auch der Entwicklung eines ehemaligen Stürmers zu verdanken. "Diesen Weg sehen junge Spieler", sagt Magel über Younes Ebnoutalib, der 2024 noch im Waldstadion wirbelte und mittlerweile bei Zweitligist SV Elversberg für Furore sorgt. "Es freut mich extrem für ihn. Younes und auch sein Bruder Ilias (seit der Saison 2025/26 bei Hannover 96 II, Anm. d. Red.) haben eine absolut professionelle Einstellung und auch sehr viel neben dem Training gearbeitet. Der Ehrgeiz, es in die ersten drei Ligen zu schaffen, war sehr groß bei ihnen", erklärt Fink.