Sandro Lauper
Die Innenverteidigung der Young Boys stellte sich in den vergangenen Spielen aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Wüthrich, Benito und Fernandes fast von selbst auf. Auffällig in den Partien unter Gerardo Seoane ist dabei vor allem die Entwicklung von Sandro Lauper. Der 29-Jährige war unter Giorgio Contini lange nur zweite Wahl und liebäugelte im Sommer sogar mit einem Wechsel. Sowohl bei der 0:5-Niederlage gegen Lausanne als auch beim 3:3 gegen GC wirkte der Innenverteidiger noch stark verunsichert.
Seit der Rückkehr von Seoane scheint der Konolfinger jedoch zu seiner alten Stärke zurückgefunden zu haben. Lauper überzeugt derzeit wieder mit präzisen, öffnenden Pässen im Spielaufbau und robusten Tacklings in der Defensive - so, wie man es lange von ihm gewohnt war. Der vielseitig einsetzbare Schweizer ist die Zuverlässigkeit in Person und definitiv einer der grossen Gewinner unter Seoane.
Dominik Pech
Bei der 0:5-Niederlage Anfang Oktober kassierte der 19-jährige Tscheche die Höchststrafe: Nach nur 25 Minuten wurde er bereits wieder ausgewechselt. Aufgrund der Rotsperre von Gigovic und der Verletzung von Fernandes erhielt Pech nun im Spiel gegen St.Gallen erneut die Chance von Beginn an - und zeigte seine wohl beste Leistung im YB-Dress. Der zentrale Mittelfeldspieler präsentierte sich als dynamischer Box-to-Box-Spieler und belohnte sich mit einem Assist zum 4:1.
In dieser Verfassung ist der talentierte Tscheche definitiv eine Bereicherung für YB und es liegt jetzt an Trainer Seoane, dass Pech, entgegen seinem Nachnamen, der Berner Mannschaft künftig vor allem Glück bringen wird. Das Potenzial, sich bei YB einen fixen Startplatz zu erkämpfen, besitzt der Tscheche allemal.
Alan Virginius
Sowohl unter Raphael Wicky als auch unter Giorgio Contini war Alan Virginius nie wirklich erste Wahl. Der Franzose deutete sein Potenzial bislang nur in Ansätzen an - entsprechend enttäuschend fiel seine Bilanz mit zwölf Scorerpunkten in 57 Spielen aus.
Gegen St.Gallen zeigte der Flügelstürmer jedoch, was tatsächlich in ihm steckt: An drei der vier YB-Tore war Virginius direkt beteiligt. Die Abwehr der Ostschweizer hatte sichtlich Mühe, den wirbligen Franzosen unter Kontrolle zu bringen.
Die entscheidende Frage wird nun sein, ob Virginius seine Leistungsschwankungen abstellen und sein unbestrittenes Potenzial endlich konstant auf den Platz bringen kann. Falls ja, könnte sich der 22-Jährige zum nächsten ganz grossen Exportschlager der Berner mausern.
Auch die umfunktionierten Innenverteidiger Hadjam und Janko zeigen sich unter Seoane verbessert
Im Spiel gegen St.Gallen liess Seoane zum ersten Mal mit einer Dreier- respektive Fünferkette spielen. Sowohl Janko als auch Hadjam kamen dabei in der Innenverteidigung zum Einsatz.
Die Systemumstellung kam für viele überraschend. Nach dem Spiel gab Seoane zu Protokoll, dass ihm die Idee während der langen Nacht in Saloniki gekommen sei. Der Schachzug erwies sich als Glücksgriff: Sowohl Hadjam als auch Janko lieferten nach langer Zeit wieder eine defensiv fehlerfreie Leistung ab und waren damit ebenfalls ein entscheidender Faktor für den überzeugenden Auswärtssieg. Ganz allgemein darf konstatiert werden, dass die YB-Defensive unter Seoane deutlich sattelfester wirkt (das Spiel in der Europa League einmal ausgeklammert). Das ist definitiv der richtige Weg und die Basis dafür, dass es für YB künftig wieder nach oben gehen wird.