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"Ich erwarte viel Feuer": Hankofens erstes Endspiel steigt in Aschaffenburg

kicker

Die Lage bei der SpVgg Hankofen-Hailing ist angespannt. Die Mannschaft von Trainer Tobias Beck ist seit zehn Spielen sieglos und steht in der Regionalliga Bayern auf dem vorletzten Tabellenplatz. In diesem Zeitraum holte das Team lediglich zwei Remis und kassierte zuletzt sechs Niederlagen in Folge. Mit nur zehn Punkten hat der Klub aus Niederbayern die schwächste Vorrunde seiner Geschichte in der Regionalliga gespielt.

Auch die Rückrunde hat mit der 1:4-Heimpleite gegen den TSV Buchbach am vergangenen Wochenende keinen guten Start erwischt. Der letzte Sieg datiert vom 12. September, als man zu Hause die kleinen Bayern mit 1:0 bezwang.

Hinzu kommen Zahlen, die nicht gerade Optimismus verbreiten. 15 erzielte Treffer sind wie auch 42 Gegentore jeweils der schwächste Wert in dieser Spielklasse. In der Auswärts-Tabelle belegen die "Dorfbuam" den letzten Platz (drei Punkte) und haben als einziges Team noch keinen Dreier in der Fremde landen können. Zwei Heimerfolge, der zweite war ein 1:0 gegen Viktoria Aschaffenburg, aus zehn Partien sind auch nicht gerade das, was sich die Fans des Dorfklubs zu Hause erhofft hatten.

Kellerduell gegen Aschaffenburg

Und nun steht für Hankofen im letzten Auswärtsauftritt des Jahres das erste Endspiel auf dem Plan. Es geht zum Tabellennachbarn nach Aschaffenburg - die weiteste Auswärtsfahrt der Saison: "Wir wollen natürlich alles daran setzen, um den Sieg aus dem Hinspiel zu wiederholen", sagt der dienstälteste Trainer der Regionalliga Bayern, der bereits seit Mitte Oktober 2020 im Amt ist und unter dessen Regie Hankofen zwei Bayernliga-Meisterschaften und damit zwei Regionalliga-Aufstiege feiern konnte.

Am Schönbusch erwartet das Team aus dem Landkreis Straubing-Bogen eine äußerst schwierige Aufgabe. Aufgrund der anhaltenden Negativserie fehlt es am notwendigen Selbstvertrauen - und das fällt der jungen Truppe immer wieder auf die Füße: "Uns fehlt es an der notwendigen Konstanz und zwar über 90 Minuten hinweg betrachtet, aber auch über mehrere Spiele hinweg", sagt A-Lizenz-Inhaber Beck und ergänzt: "Wir hatten zuletzt gute Auftritte in Illertissen und gegen Nürnberg II, aber in beiden Spielen konnten wir uns nicht für unseren Aufwand belohnen", so der 30 Jahre alte Chefanweiser.

Gegen den TSV Buchbach verfiel die Mannschaft zuletzt in alte Muster und kassierte im Maierhofer-Bau-Stadion bereits in der ersten Halbzeit vier Gegentore. Die Zweikämpfe wurden nicht angenommen, Hankofen lief nur hinterher und war mit den Köpfen nicht dabei.

„Wir wussten vor der Saison, dass dieser Fall eintreten kann.“ (Cheftrainer Tobias Beck)

"Das Problem ist es, dass wir nach dem großen personellen Umbruch im vorigen Sommer eine ganz junge Mannschaft mit Spielern aus unteren Klassen haben und da sind Schwankungen in den Leistungen normal. Wir wussten vor der Saison, dass dieser Fall eintreten kann", sagt Beck.

Es darf daher niemand überrascht sein, wie sich die Situation derzeit darstellt. Und warum läuft es zu Hause nicht? "In den Heimspielen will es die Mannschaft für unsere treuen Zuschauer besonders gut machen und setzt sich damit selbst unter Druck", analysiert Beck, der seit dieser Spielzeit nur noch an der Seitenlinie steht und nicht mehr selbst aktiv spielt.

Umso wichtiger ist nun ein Erfolgserlebnis in Aschaffenburg. Hankofen muss dieses Direktduell unter allen Umständen gewinnen: "Dann hätten wir Punktgleichheit zu Aschaffenburg hergestellt und das ist unser Ziel", gibt der Trainer seiner Truppe mit auf den Weg. Eine Woche später folgt der letzte Auftritt in diesem Jahr zu Hause gegen den Aufsteiger VfB Eichstätt: "Wir wollen vor der Winterpause noch punkten, sechs Punkte wären optimal", so Beck.

Rückendeckung von der Klubführung

Nach dem Ende der Vorrunde erhielt der Trainer Rückendeckung von der Klubführung. So etwas wäre nicht bei allen Vereinen nach einer derart langen Durststrecke üblich gewesen, doch in Hankofen kann man mit solchen Situationen umgehen. Der zweite Vorsitzende und Abteilungsleiter Fußball, Georg "Johnny" Maierhofer, hatte sich nach der 2:3-Heimniederlage gegen Herbstmeister 1. FC Nürnberg II zu Wort gemeldet: "Jungs, von unserer Seite habt ihr die volle Rückendeckung, wir vertrauen euch zu hundert Prozent, das gilt sowohl für den Trainerstab als auch für die Mannschaft. Ich bin überzeugt, dass wir vor der Winterpause noch einige Punkte einfahren und im Frühjahr den Klassenerhalt schaffen werden."

Das anstehende Kellerduell zwischen Aschaffenburg und Hankofen gleicht einem Endspiel. In dieser Begegnung treffen die beiden Vereine aufeinander, die am Ende der vergangenen Saison in die Abstiegs-Relegation mussten und sich beide nur knapp den Ligaerhalt sichern konnten. Bei einer Niederlage sieht es am Reißinger Bach düster aus: Die Chancen auf die Relegation würden erheblich sinken, vom direkten Klassenerhalt ganz zu schweigen.

"Aber mit einem Sieg sind wir wieder im Rennen. Ich erwarte viel Feuer in diesem Spiel und da müssen wir den Kampf annehmen, nur dann können wir Erfolg haben. Wir müssen uns mental gut auf dieses Spiel einstellen", weiß Beck, dass es um alles geht.