Während sechs Teams aus den Top 50 der FIFA-Weltrangliste die WM verpasst haben, darf die Nummer 149 immer noch träumen: Bereits im vergangenen März sicherte sich Neukaledonien die Teilnahme an den interkontinentalen WM-Play-offs. Seit diesem Donnerstag weiß das kleine französische Territorium im Südpazifik, welche beiden Hürden im März 2026 warten, um die sensationelle erste WM-Teilnahme zu schaffen.
"Losfee" Christian Karembeu, der in Neukaledonien geboren und 1998 mit Frankreich Weltmeister wurde, loste den krassen Außenseiter in ein Halbfinale mit Jamaika. Der Sieger spielt anschließend gegen die Demokratische Republik Kongo um ein WM-Ticket. Die DR Kongo durfte ebenso wie der Irak wegen der höchsten Weltranglisten-Position des Play-off-Sextetts das Halbfinale überspringen, braucht also nur noch einen Sieg, um 2026 in den USA, Kanada und Mexiko dabei zu sein.
Das zweite Halbfinale bestreiten Bolivien und Surinam, der Sieger trifft dann auf den Irak.
Jamaika hatte die direkte Qualifikation in der Nacht auf Mittwoch (MEZ) durch ein 0:0 gegen Curacao verpasst und steht seitdem ohne Cheftrainer da: Steve McClaren war unmittelbar nach dem Spiel zurückgetreten. Surinam hatte sich nur wegen der mehr erzielten Tore gegenüber dem punktgleichen Honduras als einer von zwei besten Gruppenzweiten in der WM-Qualifikation des Verbands CONCACAF für die Play-offs qualifiziert. Wie Neukaledonien war auch Surinam noch nie bei einer WM dabei.
Die DR Kongo, bislang lediglich 1974 in Deutschland unter dem Namen Zaire mal bei einer WM vertreten, hatte sich im Elfmeterschießen gegen das favorisierte Nigeria die Hintertür Richtung WM offengehalten. Auch der Irak hatte es im Entscheidungsspiel gegen die Vereinigten Arabischen Emirate extrem spannend gemacht und durch einen Elfmeter in der 17. Minute der Nachspielzeit die Play-offs erreicht.
WM-Play-offs finden in Mexiko statt
Das Play-off-Turnier steigt zwischen dem 23. und 31. März 2026 - an neutraler Stelle: Gespielt wird in Guadalajara und Monterrey und damit in zwei der drei mexikanischen Spielorte bei der WM 2026. "Diese spektakulären Stadien sind die perfekte Bühne für ein Turnier, das an Spannung, Leidenschaft und Drama kaum zu überbieten ist", erklärte FIFA-Präsident Gianni Infantino gewohnt markig. Wer genau wann und wo antritt, hat der Weltverband bislang noch nicht bekanntgegeben.
Weil insgesamt noch sechs WM-Tickets über die europäischen und interkontinentalen Play-offs zu vergeben sind, wird die FIFA bei der WM-Gruppenauslosung am 5. Dezember (18 Uhr, LIVE! bei kicker) in Washington D.C. mit Platzhaltern arbeiten.