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Italiens "schmerzhafte Erinnerungen" an Nordirland - Auch Gattuso warnt

kicker

Der ein oder andere Italiener wird sicherlich aufgeatmet haben, als Losfee Martin Dahlin die Kugel öffnete und nicht den Namen seines Heimatlandes vorlas. Gegen Schweden nämlich war die Squadra Azzurra in den Play-offs zur WM 2018 schon mal gescheitert, auch schon gegen Nordmazedonien 2022. Beide Kontrahenten drohten erneut in Topf 4 der Play-offs-Auslosung am Donnerstag in Zürich. Stattdessen aber gab Dahlin bekannt: Es wird Nordirland.

Ein besseres Los? Das wird sich erst noch zeigen, schließlich präsentierten sich die Nordiren auch für die deutsche Nationalmannschaft in der diesjährigen Gruppenphase insbesondere im Rückspiel in Belfast als harter Brocken. Und auch die Italiener haben eine Historie mit Nordirland, die nicht nur positive Geschichten enthält.

Bestes Beispiel: Das bislang letzte Aufeinandertreffen vor ziemlich genau vier Jahren. In der Quali zur WM 2022 waren die Nordiren der letzte Gegner in der Gruppenphase. Die Squadra Azzurra reiste als Tabellenführer nach Belfast, kam aber nicht über ein zähes 0:0 hinaus. Da die Schweiz als punktgleicher Verfolger im Parallelspiel Bulgarien schlug, verdrängten die Eidgenossen Italien noch von Platz 1. Das Team des damaligen Nationaltrainers Roberto Mancini musste in die Play-offs. Dort wartete Nordmazedonien, der Rest ist bekannt.

Diese Partie ist allerdings nicht der einzige Grund, warum die Corriere dello Sport in ihrer ersten Analyse nach der Auslosung von "schmerzhaften Erinnerungen" an Nordirland sprach. Diese gehen bis ins Jahr 1958 zurück. Damals war Nordirland ebenfalls Gegner Italiens in der WM-Qualifikation, am letzten Spieltag mussten der damals noch zweimalige Weltmeister nach Belfast - verlor mit 1:2 und schied erstmals in seiner Geschichte in einer WM-Qualifikation aus.

Gattuso: Italiens Probleme keine Taktikfrage

Nun ist der Vorteil, dass die Elf von Nationaltrainer Gennaro Gattuso im März nicht nach Belfast, sondern vor eigenem Publikum das Halbfinale der Play-offs gegen Nordirland bestreiten darf. Natürlich geht der insgesamt viermalige Weltmeister als Favorit in die Begegnung, doch die Leistungen in der Gruppenphase waren alles andere als überzeugend. "Ich glaube, das Problem ist nicht taktischer Natur", verriet Gattuso nach der Auslosung bei Sky Italia. "Jedes System hat seine Vor- und Nachteile. Wir müssen an unserer Fragilität arbeiten. Denn wir haben bewiesen: Wenn wir die Dinge richtig machen, dann sind wir stark."

Gleichzeitig warnte der 47-Jährige vor dem kommenden Gegner. Nordirland sei eine "physisch starke Mannschaft" mit einer beeindruckenden Mentalität. Ein Team, "das niemals aufgibt. Wir müssen alles geben, das sage ich schon seit drei Monaten." Und Gattuso wisse auch, dass sich die Squadra Azzurra verbessern müsse, um die Play-offs zu überstehen. Aber: "Wir blicken zuversichtlich nach vorne."

Der Verband plant Medienberichten zufolge sogar, ein Trainingslager für die Nationalspieler vor dem Länderspielfenster Ende März zu organisieren, was terminlich bedingt allerdings schwierig werden könnte. "Das regelt der Präsident", meinte Gattuso dazu nur. "Aber je mehr Tage wir zusammen verbringen, desto besser. Ich muss mir überlegen, wie ich mit den Spielern in Kontakt bleibe und mit ihnen spreche, aber nicht nur über Fußball."

In den Play-offs wird schließlich auch der mentale Aspekt eine wichtige Rolle spielen, nach zwei verpassten WM-Endrunden in Folge ist der Druck in Italien enorm. Und es müssen schließlich zwei Spiele gewonnen werden. Nach dem Halbfinale gegen Nordirland trifft der Gewinner auf den Sieger der Partie Wales gegen Bosnien-Herzegowina - nur das Team, das das Finale erfolgreich bestreitet, darf zur WM. Schon jetzt ist klar: Das mögliche Finale müsste Italien auswärts bestreiten. Da war es mit dem Aufatmen der Fans während der Auslosung auch schon wieder vorbei.