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"Jeder, der rechnen kann, weiß Bescheid": Meppen reist mit breiter Brust nach Oldenburg

kicker

"Bei allen auf der Tribüne und auch bei uns Spielern wird es ab der ersten Sekunde kribbeln", fiebert Meppens Kapitän Jonas Fedl dem Kräftemessen mit dem Erzrivalen VfB Oldenburg entgegen. Man freue sich auf das Auswärtsspiel am Freitagabend, ergänzt der 26-Jährige.

Etwas trügerisch ist die Ausgangsposition für die Meppener: Zwar gehen sie als Ligaprimus in dieses Spitzenspiel, doch ihr Vorsprung beträgt lediglich zwei Punkte - und Oldenburg hat zudem zwei Nachholspiele in der Hinterhand. Der direkte Konkurrent könnte sich also theoretisch sogar eine Niederlage erlauben.

Der SV Meppen dagegen müsste bei einer Niederlage am Freitag künftig auf Oldenburger Ausrutscher bzw. auf Schützenhilfe anderer Vereine hoffen und dürfte selbst kaum noch Punkte liegen lassen. Zumal nach dem Jahreswechsel nur noch zwölf Spiele ausstehen.

„Mehr Motivation kann man für ein Spiel gar nicht haben.“ (Jonathan Wensing)

"Jeder, der zählen und rechnen kann, weiß Bescheid. Wir wollen das Spiel Freitag ziehen", sagt Meppens Torjäger Julian Ulbricht. Man sei gut genug, deswegen fahre man dorthin, um drei Punkte einzusammeln. "Es ist nicht nur ein Derby, sondern wenn man auf die Tabellensituationen schaut, auch ein enorm wichtiges Spiel in Richtung Aufstieg", unterstreicht Teamkollege Jonathan Wensing. "Mehr Motivation kann man für ein Spiel gar nicht haben."

Für Fedl stehen die Oldenburger im direkten Duell nicht weniger unter Druck als seine Mannschaft. "Fakt ist, wir stehen oben. Das macht schon was für den Kopf und für den Gegner." Sollte Meppen gewinnen, würde der Vorsprung auf fünf Punkte anwachsen, und Oldenburg müsste seine beiden Nachholspiele unbedingt für sich entscheiden. Dass der VfB diese Partien tatsächlich gewinnt, betrachtet Fedl jedoch keineswegs als Selbstverständlichkeit.

Breite Brust vor dem Duell auf Augenhöhe

Linksaußen Oliver Schmitt erwartet zwei Teams auf Augenhöhe. "Die sind gut drauf, wir sind gut drauf. Wir arbeiten in dieser Woche akribisch, dass wir drei Punkte holen und dass wir am Ende als Derbysieger vom Platz gehen."

Große Leistungsunterschiede zwischen den Teams sehen die Spieler des SVM nicht. Um im Titelrennen nicht ins Hintertreffen zu geraten, wollen sie unbedingt die drei Punkte holen. Ulbricht weiß: "In solchen Topspielen entscheiden oft die kleinen Details. Fehler werden eiskalt bestraft - und man muss sie in solchen Partien auch selbst bestrafen können."

Offensiv wie defensiv überzeugt Meppen in dieser Saison. Die Mannschaft landete bereits acht Siege mit mindestens vier Toren Unterschied. Auch in den letzten beiden Ligaspielen zeigten sich die Emsländer treffsicher und ließen auf den 5:1-Kantersieg beim VfB Lübeck im letzten Heimspiel ein 6:1 gegen Altona 93 folgen. Man sei immer für ein Tor gut und stelle gemeinsam mit Phönix Lübeck die beste Abwehr der Liga, betont Fedl. "Wir gehen mit breiter Brust nach Oldenburg und wollen das Spiel gewinnen."

Laut SVM-Trainer Lucas Beniermann fahre man mit einem sehr guten Gefühl und selbstbewusst ins Marchwegstadion. Aus den vorherigen beiden Spielen habe man mit Sicherheit einiges gelernt. In beiden Partien sei man ganz, ganz nah dran gewesen. "Wir werden bereit sein, am Freitag in Oldenburg vielleicht noch ein Stückchen weiter zu sein."

„Wenn im November ein Spiel vorentscheidend ist, dann muss es schon eine sehr spezielle Saison sein.“ (Lucas Beniermann)

Als Endspiel um die Meisterschaft sieht Beniermann die Partie in Oldenburg nicht. "Es ist ein wichtiges Spiel, aber vorentscheidend ist es noch nicht. Wenn im November ein Spiel vorentscheidend ist, dann muss es schon eine sehr spezielle Saison sein."

Zum dritten Mal stehen sich die beiden Kontrahenten in dieser Saison gegenüber. Die vorherigen beiden Duelle in der Liga und im NFV-Pokal entschied Oldenburg jeweils für sich. In Meppen sicherte sich der VfB durch einen 1:0-Erfolg die drei Punkte, während er in der eigenen Arena dank eines Last-Minute-Tores in der Verlängerung mit 3:2 den Einzug ins Pokalhalbfinale perfekt machte. Sollte Meppen verlieren, wäre es bereits die vierte Niederlage gegen Oldenburg im Jahr 2025. Im Februar hatte es zum Jahresauftakt eine 0:2-Heimniederlage gegeben.