Wie der iranische Fußballverband bekanntgab, wird man nun doch eigene Vertreter zur Auslosung der Weltmeisterschaft 2026 in Washington am Freitag entsenden. Ein Verbandssprecher erklärte im staatlichen Fernsehen, dass Nationaltrainer Amir Ghalenoei gemeinsam mit ein oder zwei weiteren Personen an der Veranstaltung teilnehmen wird.
Am Freitag hatte es noch mit Verweis auf verweigerte Visa geheißen, dass der Iran der Veranstaltung fernbleiben würde. "Wir haben der FIFA mitgeteilt, dass die getroffenen Entscheidungen nichts mit Sport zu tun haben und dass die Mitglieder der iranischen Delegation nicht an der Auslosung der Weltmeisterschaft teilnehmen werden", sagte der Sprecher, nachdem die Vereinigten Staaten mehreren Mitgliedern der iranischen Delegation die Visa verweigert hätten.
Verbandspräsident Taj wohl betroffen
Welchen Personen die Einreise verweigert wurde, war unklar, lokalen Medien zufolge soll aber auch Verbandspräsident Mehdi Taj darunter gewesen sein. Der hatte in seiner Reaktion auf das offenbar verweigerte Visum nach Angaben der halbamtlichen und in Teheran ansässigen Nachrichtenagentur MNA in Richtung FIFA-Chef Gianni Infantino gesagt: "Wir haben dem FIFA-Präsidenten mitgeteilt, dass es sich hierbei um eine rein politische Entscheidung handelt, und dass die FIFA die USA auffordern muss, dieses Verhalten zu unterlassen."
Das politische Verhältnis der USA und des Iran ist schon lange angespannt, seit über 40 Jahren unterhalten beide Nationen keine diplomatischen Beziehungen. Die USA warnten daher auch iranische Fans, dass sie sich diese nicht sicher können, in die USA einreisen zu dürfen, nur weil sie ein WM-Ticket besitzen. "Das Ticket ist kein Visum, es garantiert keinen Einlass in die USA. Aber es garantiert Ihnen einen beschleunigten Termin", sagte unlängst US-Außenminister Marco Rubio.
Der Iran ist in der aktuellen FIFA-Weltrangliste auf Position 20 gelistet und wird bei der Auslosung aus Lostopf 2 gezogen werden. Das Team hatte sich bereits im März als eines der ersten Länder durch ein 2:2 gegen Usbekistan für die Endrunde qualifiziert. Für den Iran ist es die insgesamt siebte Teilnahme bei einer WM.