Der dominante Auftritt der deutschen Nationalmannschaft war auch mit ihren Namen verbunden: Joshua Kimmich und Nico Schlotterbeck kehrten gegen die Slowakei in die DFB-Elf zurück und überzeugten wie ihre Nebenmänner auf ganzer Linie. Beide waren beim 2:0 gegen Luxemburg verletzungsbedingt noch ausgefallen - und zumindest bei Kimmich stand auch der Einsatz im Qualifikations-Endspiel gegen die Slowakei auf der Kippe, wie der DFB-Kapitän im Nachgang erklärte.
"Es war eine Punktlandung", erklärte Kimmich, der wieder als Rechtsverteidiger auflief und ein "Kompliment an die Ärzte und Betreuer" aussprach, die ihn für das entscheidende Spiel fit bekommen hatten. Ein Restrisiko habe es nach Kimmichs Aussage zwar nicht gegeben, Bundestrainer Julian Nagelsmann sagte über seinen Führungsspieler aber: "Das Sprunggelenk wird schon ein bisschen schmerzen." Oder, wie Kimmich es nannte: "Es war eine Frage des Schmerzes."
Zumindest die Frage, ob der Schmerz ihn gegen die Slowakei in seiner Leistung behindert haben könnte, beantwortete Kimmich am Montagabend eindrucksvoll. Der 30-Jährige ging als Leader voran, setzte mit seiner herausragenden Grätsche an der Seitenlinie in der Anfangsphase ein erstes Zeichen und bereitete kurz darauf das 1:0 durch Nick Woltemade mit einer gefühlvollen Flanke vor. "Wenn Jo so einen freien Fuß hat, weiß man, wo der Ball hinkommt", freute sich Abnehmer Woltemade - und Trainer Nagelsmann adelte seinen Spielführer sogar als "einen Spieler, der herausragend gut flanken kann, mit am besten in Europa".
Kimmich erwiderte das Kompliment und lobte seinen Coach: "Der Trainer hat uns überragend vorbereitet und eingestellt. Das war ein sehr starkes Spiel."
Die Leistung gegen die Slowakei gab auch dem zweiten Rückkehrer in der deutschen Viererkette Auftrieb und bewegte ihn sogar schon zu einem optimistischen Blick in Richtung WM 2026. "Wenn wir so wie heute spielen, sind wir eine sehr gute Mannschaft", sagte Nico Schlotterbeck. "Wenn dann auch noch die Verletzten zurückkommen, können wir eine sehr gute WM spielen."
Das Auftreten bei der Heim-EM gab der Innenverteidiger als Blaupause an. "Wenn wir die WM wie die EM spielen, mit ein bisschen mehr Glück und noch ein bisschen mehr Leistung, dann können wir jeden Gegner schlagen", erklärte er und schlussfolgerte daraus eine klare Ansage: "Ich will auch zur WM fahren, um das Ding zu gewinnen."