"Von aussen sind die Leute vielleicht ein wenig überrascht, dass alles so ruhig ist. Aber das hat viel mit der Kontinuität zu tun, die bei uns herrscht", so der Verteidiger. Kronig, der seit dieser Saison Stammspieler bei Sion ist, betont die Bedeutung der Kontinuität im Trainerstab und die schnelle Integration der Neuzugänge. Trotz des guten Starts sieht er noch Verbesserungspotenzial: "Von den Leistungen her ist Platz fünf sogar ein bisschen zu wenig. Wir haben einige Punkte liegen lassen."
Der gebürtige Walliser hat einen interessanten Karriereweg hinter sich. Nach seiner Zeit als Junior bei YB und 13 Einsätzen für die U-21-Nationalmannschaft, führte ihn sein Weg über die Challenge League zurück in seine Heimat. Im Wallis bildet er nun mit seinem ehemaligen YB-Teamkollegen Kreshnik Hajrizi die Innenverteidigung.
"Als Walliser bei Sitten zu spielen, ist sehr speziell", sagt Kronig. Er musste jedoch Geduld beweisen, da er in der letzten Saison nach seinem Wechsel von Aarau zu Sion zunächst wenig Spielzeit erhielt. Durch harte Arbeit im Training und eine gute Vorbereitung konnte er sich schliesslich einen Stammplatz erkämpfen.
Die Zusammenarbeit mit Hajrizi in der Innenverteidigung sieht Kronig als Vorteil: "Wir profitieren von gewissen Automatismen. Es hilft, wenn du in der Innenverteidigung mit einem Partner spielst, den du gut kennst - schon nur wegen der Kommunikation."
Bei YB den Durchbruch knapp nicht geschafft
Kronig blickt auch auf seine Zeit bei YB zurück, wo er den Durchbruch in der ersten Mannschaft knapp verpasste. Er erklärt: "Bei YB hatten wir damals ein super Team. Da ist es als junger Spieler natürlich nicht einfach, sich durchzusetzen. Vor allem in der Innenverteidigung, die sehr stark besetzt war."
In der Challenge League sammelte Kronig wertvolle Erfahrungen und arbeitete unter namhaften Trainern wie Murat Yakin und Alex Frei. "Bei Schaffhausen habe ich extrem viel von Trainer Murat Yakin gelernt. Dort habe ich viel gespielt und profitiert. Bei Wil war Alex Frei Trainer, auch dort konnte man als Junger sehr viel lernen", erinnert sich der Abwehrspieler.
Grosse Ziele für die Zukunft
Für die Zukunft hat der Verteidiger klare Ziele mit dem FC Sion: "Mein Traum ist es, den Cup zu gewinnen. Das willst du mit Sitten immer - vor allem als Walliser. Und in der Liga wollen wir in die Top 6."
Interessanterweise musste Kronig nach seinem Wechsel zum FC Sion auch sprachlich umstellen. "Am Anfang habe ich in Sitten noch Berndeutsch gesprochen, das kam nicht so gut an", erzählt er lachend. "Wenn ich das Sitten-Trikot trage, spreche ich jetzt nur noch Walliserdeutsch, genauso, wie mit meiner Familie."
Der FC Sion und Jan Kronig scheinen auf einem guten Weg zu sein, ihre ambitionierten Ziele zu erreichen. Die Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten wie Kronig könnte dem Verein helfen, in dieser Saison für positive Überraschungen zu sorgen. Die Fans im Wallis dürfen gespannt sein, wie sich die Mannschaft in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird.