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Lahm über das "Auf und Ab" der DFB-Elf und seine Rolle als U-14-Co-Trainer

kicker

Den Schwenk zu den aktuellen Ergebnissen der deutschen Nationalmannschaft ließ Philipp Lahm im Gespräch mit der Presse zu, auch wenn sich der Mittwochabend eigentlich um seine Person drehte. "Es ist natürlich ein Auf und Ab", blickte er auf die jüngsten Leistungen der Nagelsmann-Elf. "Aber das Wichtigste bei so einer Qualifikation ist, dass man sich qualifiziert. Das wurde jetzt geschafft." Für den ganz großen Wurf fehle es noch an der Konstanz. "Das ist auch eine Qualität", ordnete Lahm ein, "eben nicht unter ein bestimmtes Niveau zu fallen. Aktuell sind es noch zu große Schwankungen. Aber es ist noch ein bisschen Zeit."

Lahm sieht Kimmich als Achter am stärksten

Angesprochen auf eine mögliche Rückkehr seines Freundes und Ex-Kollegen Manuel Neuer verwies Lahm auf dessen Rücktritt. "Da muss er ja erst mal entscheiden, ob er überhaupt will." Klar sei, dass er weiterhin ein "hervorragender Torhüter" ist, "auch wenn man manchmal sieht, dass er nicht mehr 25 ist".

Einen weiteren Weggefährten, Joshua Kimmich, sieht Lahm derweil am stärksten "als Achter mit einer Sechs neben ihm". Zuletzt kehrte der Münchner im DFB-Dress aus dem defensiven Mittelfeld nach hinten rechts zurück - zwei Positionen, die auch Lahm in seiner Karriere bespielte. "Es hilft einem Spieler natürlich, wenn er über längere Zeit auf einer Position spielt" ordnete er ein. "Aber es gibt immer Ausnahmen, und Joshua Kimmich hat bewiesen, dass er beide Positionen auf hohem Niveau spielen kann."

Lahm freut sich über "eine große Ehre"

Dann aber sollte es wieder um ihn selbst gehen. An dem Abend, an dem Lahm als Teil eines Sextetts offiziell in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen wurde. Schon seit 2023 ist der Weltmeister und Champions-League-Sieger Teil der Hall of Fame des deutschen Fußballs. Die sportartenübergreifende Auszeichnung sei nun noch einmal etwas "ganz Besonderes", freute er sich. "Wir sind eine unglaubliche Sportnation mit so vielen großartigen Sportlerinnen und Sportlern, die große Persönlichkeiten sind. Ein Teil von dieser tollen Gemeinschaft zu sein, ist eine große Auszeichnung, eine große Ehre."

Denn sie bestätigt nicht nur seine vielen Erfolge als Fußballer. "Es ist auch eine Anerkennung, dass ich immer die Werte des Sports vertreten habe, nach außen und nach innen. Teamgeist, Fair-Play und alles, was dazugehört." Werte, die nicht zuletzt seine 757 Pflichtspiele ohne eine einzige Rote Karte unterstreichen - und die er auch heute noch vertritt. Sei es mit seiner eigenen Stiftung, oder auch an der Basis, wo er mittlerweile selbst wieder in seinem Heimatverein FT Gern aktiv ist.

„Für den Cheftrainer-Job hat es nicht gereicht. Ich säge aber am Stuhl.“ (Philipp Lahm über seine Rolle als Co-Trainer einer U 14)

"Ich bin Co-Trainer der U 14", erklärte Lahm und scherzte: "Für den Cheftrainer-Job hat es nicht gereicht. Ich säge aber am Stuhl." Beim Kreisligisten betreut er die Mannschaft seines Sohns. "Ich liebe das Vereinsleben, ich bin so groß geworden. Meine Mutter war 25 Jahre Jugendleiterin, ist jetzt im Vorstand. Meine Eltern haben sich immer in dem Verein engagiert, mein Sohn spielt seit sieben Jahren dort." Das Besondere daran: "Jeder findet dort seinen Platz. Die Gemeinschaft, der Zusammenhalt, das ist einfach schön. Vereine haben einen besonderen Wert in unserer Gesellschaft."

Und genau aus diesem Grund initiierte er die Plattform "treffpunkt verein". Mit Projekten und Aktionen werden dabei Vereine in den Punkten Demokratieförderung, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Finanzen unterstützt und sollen so gestärkt werden. Es sind neben all den Titeln und Erfolgen eben auch Engagements wie dieses, mit denen sich der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft einen Platz in der Hall of Fame verdient hat.

Leidenschaft als Grundvoraussetzung

Dem Nachwuchs möchte Lahm vor allem eins mitgeben: "Wichtig ist die Freude an dem, was man tut", sagt er aus eigener Erfahrung. Das gelte nicht nur für den Sport, sondern für alle Bereiche des Lebens. "Die Grundvoraussetzung ist, dass man mit Leidenschaft dabei ist. Das war ich während meiner ganzen Karriere. In der Jugend, als ich Profi geworden bin, bis zum Ende. Aber auch im Leben danach, mit meiner Stiftung, als Unternehmer, als Investor. Ich habe Spaß und Freude an der Sache, die ich tue. Und das ist das A und O."