"Ich hoffe, dass es tatsächlich nichts Schlimmes ist." Das hatte Federico Chiesa nach dem League-Cup-Erfolg gegen Southampton am Dienstagabend in Richtung Debütant Giovanni Leoni gesagt. Insgeheim dürfte aber auch der Europameister von 2021 bereits geahnt haben, was dem erst 18-jährigen Sommerneuzugang in den kommenden Monaten blüht.
Mittlerweile ist bekannt: Leoni hat sich beim 2:1-Heimsieg tatsächlich das Kreuzband gerissen und fällt damit womöglich für die gesamte restliche Saison aus. Chiesa hatte seinen Landsmann noch als "fantastischen Kerl und großartigen Fußballer" bezeichnet und ihm eine "glänzende Zukunft" prophezeit.
Die Verletzung Leonis beeinflusst zunächst aber einmal die Gegenwart Chiesas. Denn: Liverpool durfte nach der schweren Verletzung des Verteidiger-Talents einen Spieler für die Champions League nachnominieren - und Cheftrainer Arne Slot entschied sich dabei für den Angreifer.
Zum Premier-League-Auftakt gleich entscheidend
Chiesa, der Ende August 2024 - bei Juventus verstoßen - als Schnäppchen an die Anfield Road gekommen war, wies zu Beginn der neuen Saison bereits seinen Wert nach. Beim Premier-League-Auftakt gegen Bournemouth (4:2) rettete er die Reds als Joker mit einem späten Tor, im League Cup gegen Southampton wurde Chiesa nach zwei Vorlagen gar als "Man of the Match" ausgezeichnet.
"Ich habe das Spiel genossen. Ich spiele immer gerne in Anfield und für Liverpool", schwärmte der Italiener hinterher. In der gesamten vergangenen Saison waren es gerade mal sechs Einsätze in der Premier League und derer drei in der Champions League. Eine Muskelverletzung kostete ihn die Hinrunde.
In diesem Sommer dann - Slot verzichtete bei der Asien-Reise auf Chiesa - sah es nach einer schnellen Trennung aus. Eine Wechsel-Empfehlung hatte etwa auch Gennaro Gattuso, der neue Trainer der italienischen Nationalmannschaft, ausgesprochen. Chiesa, der im ursprünglichen Champions-League-Kader keine Berücksichtigung gefunden hatte, aber wagte den "Neuanfang" und darf ab sofort sogar auf weitere Bewährungsproben in der Königsklasse hoffen.
Es warten noch Duelle mit Galatasaray, Frankfurt, Real Madrid, der PSV Eindhoven, Vorjahresfinalist Inter Mailand, Olympique Marseille und Underdog Qarabag Agdam. Reichlich Gelegenheiten also.