14 Spiele, 31 Punkte, Tabellenrang 1 - Vor der Saison hätte dies wohl auch der grösste Thun-Fan nicht für möglich gehalten. Dem Aufsteiger gelingt gefühlt alles, auch mit Rückschlägen kann umgegangen werden. Als "fantastisch, sensationell, historisch" bezeichnet Trainer Mauro Lustrinelli die aktuelle Phase bei blue Sport. Man sei sich bewusst, dass man zurzeit stark aufspielt, es sei aber nur eine Momentaufnahme. Der Fokus bleibe auf der tagtäglichen Arbeit.
Ein Geheimnis gibt es gemäss Präsident Andres Gerber allerdings nicht. "Es sind verschiedene Puzzleteile, die ineinandergreifen." Die Kontinuität im Verein sei entscheidend dafür, dass man in Ruhe arbeiten können. Schliesslich seien verschiedene Trainer seit Jahren im Verein oder zumindest mit dem Club verbunden. "Wir vertrauen einander und werden nicht so schnell nervös, müssen uns nichts mehr beweisen."
Für Lustrinelli ist auch die Resilienz ein wichtiges Wort. "Wenn Situationen kommen, in denen nicht alles rund läuft, müssen wir ruhig bleiben und als Team da rauskommen. Das ist ein Prozess." Die Leistungen bisher seien auch bei Niederlagen gut gewesen, die Mannschaft "ruhig und hungrig" geblieben. Das eigene Spiel will der FCT durchziehen.
Träume und hohe Ziele
Die aktuelle Form lädt zum Träumen ein, die Rangliste sowieso. "Träumen ist das letzte, was man einem Menschen nehmen kann", sagt Gerber. Auch er selbst träumt vom Meistertitel, will aber weiterhin arbeiten, um zu gewinnen und dadurch auch ganz oben in der Tabelle stehen. "Wir sind nicht abgehoben oder naiv, wissen genau, dass es auch auf die Konkurrenz ankommt. Wir können unsere Sache perfekt machen, aber wenn die anderen es auch perfekt machen, wird es schwierig."
Einen zweiten Rang am Ende der Saison unterschreiben würde das Duo nicht. "Wenn du die Zukunft schon kennst, verlierst du die ganze Neugier. Mir gefällt der Prozess, der Weg, den wir gehen. Das will ich geniessen. Wieso soll ich das unterschreiben? Ich würde nicht", sagt Lustrinelli. Gerber schliesst sich an und sagt, dass man auch mit dem zweiten Rang am Schluss je nachdem nicht zufrieden sein kann. Man wäre wahrscheinlich zufrieden, weiss aber nicht, wie es läuft.