Seit Jahren bilden Joel Mall und Jeremy Frick beim Servette FC das Goalieduo. Eine klare Nummer eins gab es selten für lange Zeit, denn die Qualität ist bei beiden Torhütern hoch. Nachdem Mall zum Beginn in dieser Saison im Tor gestanden hatte, hütete zuletzt Frick den Kasten. Auf LinkedIn hat Mall nun über seine Gefühlswelt geschrieben. Er zeigt sich bestrebt, trotzdem vollen Einsatz zu geben: "Solange Sinn und Freude da sind, werde ich weiterkämpfen und versuchen, mit Positivität, Demut und harter Arbeit ein Vorbild zu sein."
Mall gibt aber auch offen zu, dass es ihn getriggert hat, als sein Sohn ihn mit dem neuen Status als Nummer zwei konfrontierte: "Wenn dann der eigene Sohn eine Frage stellt wie: "Papi, wieso bist du nur noch auf der Bank?", weil er beginnt, den Fussball zu verstehen, dann triggert das natürlich das Ego. Jeder Vater möchte für sein Kind ja irgendwie der Beste sein. Es wäre leicht, ihm zu erklären, wie gemein und unfair alles ist und wer angeblich Schuld hat. Aber das wäre Quatsch und genau nicht das, wie ich sein will und was ich meinem Sohn mitgeben möchte. Also erkläre ich ihm, dass das Leben nicht immer so läuft, wie man es gerne hätte, dass ich Fehler gemacht habe und der Trainer so entschieden hat. Ich will ihm zeigen, dass ich die Verantwortung übernehme und die Situation so annehme."
Seit zwei Spielen sitzt Joel Mall auf der Bank. Es ist davon auszugehen, dass sich daran in den nächsten Wochen nicht viel ändern wird. Derzeit befinden sich die Genfer an zehnter Stelle in der Tabelle. Die Ambitionen vom Servette FC sind nach dem Vizemeistertitel selbstredend wesentlich höher.