Milutin Osmajic arbeitet weiter an einem Image als Skandalprofi. Am Freitag wurde der 26 Jahre alte Angreifer von Championship-Klub Preston North End für neun Spiele gesperrt. Der englische Fußballverband (FA) sah es als erwiesen an, dass Osmajic beim torlosen Ligaspiel gegen den späteren Aufsteiger FC Burnley am 15. Februar seinen Gegenspieler Hannibal rassistisch beleidigte.
Der 30-malige Nationalspieler Montenegros, der außerdem eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 24.000 Euro bezahlen muss, hatte den Vorwurf bestritten und erhielt Rückendeckung von seinem Arbeitgeber.
Das Urteil sei nach dem Grundsatz "Balance of Probabilities" statt "Beyond Reasonable Doubt" getroffen worden, basiere also auf einer Wahrscheinlichkeitsabwägung, schreibt Preston und zeigt sich "extrem enttäuscht". "Wir stellen außerdem fest, dass die FA entschieden hat, dass diese Entscheidung keine moralische Beurteilung darstellt, nicht vorsätzlich getroffen wurde und keine Aussage über seinen allgemeinen Charakter ist. Milutin hat stets seine Unschuld in Bezug auf die Anklage beteuert und tut dies auch weiterhin. Wir stehen weiterhin voll und ganz hinter unserem Spieler."
In der Vorsaison wurde Osmajic für eine Beißattacke gesperrt
Als sich Preston und Burnley zwei Wochen nach dem Vorfall im FA Cup wiedertrafen (3:0), hatte Osmajic nach einem Tor in Richtung der Gästefans gestikuliert, während die Burnley-Profis zuvor den Handschlag mit dem Stürmer verweigert hatten. Hannibal - der einst für Manchester United in der Premier League auflief - war selbst nicht zum Einsatz gekommen.
Preston, derzeit als Tabellenvierter aussichtsreich im Aufstiegsrennen, muss nun bis Weihnachten auf Osmajic verzichten, der in dieser Saison an zwölf der 14 Spieltage zum Einsatz kam, neunmal von Beginn an (vier Tore). Eine neue Situation ist das nicht: Erst in der Vorsaison war Osmajic für acht Spiele aus dem Verkehr gezogen worden, nachdem er im September 2024 - unbemerkt vom Schiedsrichter - Owen Beck von den Blackburn Rovers in den Nacken gebissen hatte. Damals hatte er die Strafe akzeptiert.