Über die WM-Historie von Österreichs Nationalteam war Romano Schmid bis vor kurzem nicht wirklich informiert. Als Kind habe er "null komma null" von früheren ÖFB-Auftritten bei Weltturnieren erzählt bekommen, mittlerweile weiß er, dass die beste Platzierung 1954 mit Rang drei und der bisher letzte Sieg 1990 gelang. "Eine eigene Geschichte zu schreiben, ist schöner. Deswegen ist in meinem Kopf nur, dass wir zur WM fahren", sagte der Steirer in Paphos.
Der Startplatz könnte am Samstag fixiert werden, wenn die ÖFB-Auswahl auf Zypern gewinnt und Bosnien-Herzegowina wenig später daheim gegen Rumänien Punkte abgibt. Einfach werde es aber nicht, in Limassol drei Punkte einzufahren, warnte Schmid. "Sie haben viele technisch starke Spieler und haben im September in Linz (Anm.: 1:0 für Österreich) sehr aggressiv gespielt. Wir müssen den Fokus darauf richten, aggressiver als Zypern zu sein. "Diesbezüglich stimmen den 25-Jährigen die Trainingseindrücke optimistisch. "Da ist richtig Feuer drin. Ich habe selten so gute Trainings gesehen, wo so viel Druck und Aggressivität drin war." Muskelprobleme hat Schmid keine mehr, er sei "topfit".
Schwierige Zeit für Schmid im Sommer
Bei Werder Bremen war der Offensivmann in allen elf Pflichtspielen dieser Spielzeit im Einsatz und bekleidete dabei nach eigenen Angaben vier Positionen. Zwei Tore und zwei Assists stehen zu Buche, statistische Daten bescheinigen Schmid eine exzellente Saison - und das, obwohl er im Sommer nach eigenen Angaben keine einfache Zeit hatte.
Schmid galt als Wechselkandidat, wochenlang wurde über einen Abschied von Werder spekuliert. "Es war dann nichts Passendes dabei, aber das hat viel mit mir gemacht", erzählte der zweifache Familienvater. "Ich fühle mich sehr wohl bei Werder, doch natürlich war die Laune nicht sehr gut, wenn du viele Gespräche und Telefonate führen musst. Das war auch das erste Mal, seit ich Kinder habe, dass ich sage, zu Hause war es auch schwierig in diesen drei, vier Wochen."
Dann aber ging das Transferfenster zu und es herrschte endlich Klarheit. "Damit war klar, jetzt muss ich alles geben, um dem Verein zu helfen", meinte Schmid, der auch dem Werder-Mannschaftsrat angehört.