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Nagelsmann kontert Sammers Kritik scharf

kicker

Am Donnerstag verließen Bundestrainer Julian Nagelsmann und sein Personal ihr Quartier in Wolfsburg, machten sich nach dem Abschlusstraining auf den Weg nach Luxemburg, wo am Freitag der vorletzte Schritt auf dem Weg zur WM 2026 gemeistert werden soll. "Ich vermute, dass sie versuchen werden, das Spiel etwas offensiver zu gestalten und gehe nicht davon aus, dass sie sich wieder so weit zurückziehen", sagte Nagelsmann bei der Pressekonferenz in den Katakomben des "Stade de Luxembourg" mit dem Verweis auf den 4:0-Sieg im Hinspiel. Dieser war in Sinsheim auch dadurch begünstigt gewesen, weil der Gegner nach der frühen Roten Karte gegen Dirk Charson knapp 70 Minuten in Unterzahl agieren musste.

Alles andere als ein ungefährdeter Sieg gegen den in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 97 geführten Tabellenletzten der Gruppe A wäre eine Blamage mit möglicherweise fatalen Folgen. Denn dadurch geriete vor dem entscheidenden Spiel am Montag gegen die punktgleichen Slowaken nicht nur die direkte WM-Qualifikation in akute Gefahr. Auch die noch guten Aussichten, bei der WM-Auslosung am 5. Dezember in Washington als Gruppenkopf gesetzt zu werden, wären dann vermutlich verspielt.

Kapselverletzung: Kimmich muss kurzfristig passen

Die Verletztenliste verlängerte sich mit dem Ausfall von Kapitän Joshua Kimmich, der sich im Training eine Kapselverletzung am Sprunggelenk zugezogen hatte, um einen weiteren Schlüsselspieler. "Natürlich fehlt er. Aber auch wenn er nicht auf dem Platz steht, hat er die Gabe, ein Team mit zu führen und ein paar Worte an die Mannschaft zu richten. Er wird deshalb morgen trotzdem eine Bedeutung haben, und das weiß er auch", sagte Nagelsmann.

Den Platz des Münchners auf der rechten Abwehrseite wird der Leipziger Ridle Baku einnehmen. "Er ist hat es beim letzten Lehrgang und auch in dieser Woche sehr gut gemacht. Er ist bei RB Leipzig unangefochten, spielt immer und meistens durch", sagte Nagelsmann über Baku, der im Oktober nach vierjähriger Abstinenz zum Nationalmannschafts-Comeback gekommen war.

Tah im 42. Spiel erstmals der Kapitän

Die Kapitänsbinde darf sich Jonathan Tah überstreifen. "Ich weiß gar nicht, ob er es schon selbst weiß. Jetzt weiß er es", scherzte Nagelsmann und begründete diese Entscheidung damit, dass der Verteidiger des FC Bayern der letzte verbliebene Spieler aus dem Mannschaftsrat sei. Kimmichs etatmäßige Stellvertreter Antonio Rüdiger und Kai Havertz sind verletzungsbedingt nicht dabei, die im Mannschaftsrat noch vertretenen Niclas Füllkrug, Pascal Groß und Marc-André ter Stegen fehlen aus unterschiedlichen Gründen.

Obendrein habe Tah die Beförderung "auch durch Leistung verdient", betonte Nagelsmann: "Er spielt nach anfänglichem Reinkommen beim FC Bayern eine sehr gute Saison." Für Tah ist die Beförderung eine Premiere. Im 42. Länderspiel darf er das Team erstmals als Kapitän aufs Feld führen.

„Was hat Matthias dazu gesagt? Was braucht er? Liebe, dass es knallt. Die hat er von mir ganz viele Jahre gekriegt, die Liebe, dass es knallt.“ (Julian Nagelsmann über Leroy Sané nach Kritik von Matthias Sammer)

Die Anzahl der Länderspiele, nach denen Leroy Sané (70 Partien) erster Anwärter auf die Kapitänsbinde gewesen wäre, spielte indes für Nagelsmann keine Rolle. Die Nominierung des Flügelstürmers, den Nagelsmann im Oktober unberücksichtigt gelassen hatte, war aber auch am Donnerstag ein zentrales Thema. Die Kritik von Matthias Sammer an Nagelsmann wegen dessen Umgang mit Sané konterte der Bundestrainer scharf mit den Worten: "Was hat Matthias dazu gesagt? Was braucht er? Liebe, dass es knallt. Die hat er von mir ganz viele Jahre gekriegt, die Liebe, dass es knallt."

Auch Schlotterbeck fällt aus

Am Montag hatte Nagelsmann an die Adresse von Sané die Forderung erhoben, der Profi von Galatrasaray Istanbul müsse jetzt liefern, denn viele Chancen werde er unter seiner Regie in der Nationalmannschaft nicht erhalten. Überraschend konnte die Ansage für Sané nicht sein, betonte Nagelsmann: "Ich habe dieses Thema mit Leroy vorab besprochen und habe ihm auch gesagt, dass ich das äußern werde. Das habe ich nicht aus Jux und Tollerei gemacht, sondern es war mit ihm besprochen, um zu signalisieren, dass er gefordert ist." Im übrigen sei Sané eine "coole Socke", der mit diesem Druck umgehen könne.

Verzichten muss Nagelsmann auch auf Nico Schlotterbeck, der von Waldemar Anton oder Malick Thiaw ersetzt wird. Von den bisher 14 Vergleichen mit Luxemburg hat der DFB 13 gewonnen, lediglich 1939 gelang dem kleinen Nachbarland ein 2:1-Heimerfolg. Mit zwei Siegen in den letzten beiden Qualifikationsspielen wäre die DFB-Auswahl sicher bei der WM-Endrunde in Mexiko, Kanada und den USA dabei. Verpasst sie den Gruppensieg, müsste sie im März 2026 in den Play-offs nachsitzen.

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