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Neuendorf einstimmig als DFB-Präsident wiedergewählt

kicker

Nur noch die Stimmenverteilung beim Punkt neun der Tagesordnung war interessant. Der amtierende DFB-Präsident war der einzige Kandidat für den Chefposten des größten Sportfachverbandes der Welt. Anders als noch im März 2022, als er sich in einer Kampfabstimmung gegen Peter Peters durchsetzen musste. Diesmal gab es unter den 253 Delegierten keine Enthaltungen oder Gegenstimmen.

Das spricht für die bisherige Arbeit von Neuendorf. Der 64 Jahre alte ehemalige NRW-Staatssekretär hat den DFB wieder in ruhige Fahrwasser geführt, nachdem seine Vorgänger Fritz Keller, Reinhard Grindel und Wolfgang Niersbach allesamt zurücktreten mussten. Unter Neuendorfs Führung gelang dem DFB die wirtschaftliche Stabilisierung und damit ein Turnaround. Unter anderem wurde ein strukturelles Defizit von 20 Millionen Euro bewältigt.

"Das Ausmaß des Veränderungbedarfs war gewaltig. Wir standen an einem Kipppunkt", erklärte Neuendorf beim Bundestag. "Die zurückliegenden dreieinhalb Jahre glichen einer Wurzelbehandlung." Nach jahrelangen Verlusten schrieb der DFB 2024 zum zweiten Mal nacheinander wieder schwarze Zahlen. Neue Partnerschaften wurden geschlossen, und auch im Verhältnis zur Politik kehrte Ruhe ein.

Finanzielle Konsolidierung schreit voran

Einen Tag vor dem Bundestag präsentierte der Verband öffentlichkeitswirksam den Vertragsabschluss mit dem Online-Versandhändler Zalando, der zunächst bis 2030 als Hauptpartner auftritt. Im Raum steht ein Betrag im mittleren zweistelligen Millionenbereich pro Jahr. Es ist ein weiterer lukrativer Sponsorenabschluss nach dem Ausrüstervertrag mit Nike, der von 2027 bis 2034 jährlich mit rund 100 Millionen Euro dotiert sein soll.

In seinem Bericht für den DFB-Bundestag wies Neuendorf auch auf die Verlängerung des Grundlagenvertrags mit der DFL hin, der nun bis 2029 läuft. Statt bislang 26 Millionen Euro zahlt die Organisation der Bundesliga und 2. Liga dem DFB künftig zwischen 34,5 und 39 Millionen Euro pro Saison.

„Keine Anzeichen, dass Bundesländer dem Bremer Beispiel folgen.“ (Bernd Neuendorf)

Neuendorf bewertet die Gespräche mit der Politik nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Kostenübernahme von Polizeikosten bei Hochrisikospielen vom Januar 2025 positiv. "Nach derzeitigem Stand gibt es keine Anzeichen, dass weitere Bundesländer dem Bremer Beispiel folgen wollen", erklärt er. "Der Fußballbesuch ist grundsätzlich sicher. Gleichwohl kommt es immer wieder zu Gewaltvorfällen", so Neuendorf weiter. "Auf uns lasten derzeit ein enormer Druck und sehr klare Erwartungen seitens der Politik", betont der DFB-Präsident.

Silke Sinning bleibt Vizepräsidentin

Die einzige Kampfabstimmung des DFB-Bundestags gewann Silke Sinning, die Vizepräsidentin für Bildung, Freizeit- und Breitenfußball bleibt. Ihre Gegenkandidatin Silke Raml erhielt 113 von 240 abgegebenen Stimmen, für Sinning votierten 124 Delegierte.

Das DFB-Präsidium im Überblick

Bernd Neuendorf (Präsident), Stephan Grunwald (Schatzmeister), Ronny Zimmermann (1. Vizepräsident Amateure/Regional- und Landesverbände), Hans-Joachim Watzke (1. Vizepräsident, Sprecher des DFL-Präsidiums), Holger Blask (Generalsekretär), Marc Lenz (Vizepräsident, Vertreter der DFL-Geschäftsführung), Oliver Leki (Vizepräsident, stv. Vorsitzender des DFL-Aufsichtsrats), Steffen Schneekloth (Vizepräsident, stv. DFL-Präsidiumssprecher), Heike Ullrich (Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball), Celia Sasic (Vizepräsidentin für Gleichstellung und Diversität), Hermann Winkler (Vizepräsident für Jugendfußball), Silke Sinning (Vizepräsidentin für Bildung, Freizeit- und Breitenfußball), Ralph-Uwe Schaffert (Vizepräsident für sozialpolitische Aufgaben und DFB-Stiftungen, Satzungsfragen), Peter Frymuth (Vizepräsident für Spielbetrieb und Fußballentwicklung), Thomas Bergmann (Vizepräsident für Rechtsangelegenheiten), Matthias Schöck (Vizepräsident für Strategie)