Mit acht Toren ballerte sich Ivan Prtajin in den vergangenen fünf Spielen zum Herzstück der FCK-Offensive, damit geht nun fast die Hälfte aller Lautrer Tore in dieser Saison (18) auf das Konto des Sommerneuzugangs. Bitter aber für den Tabellenfünften: Der 29-Jährige fehlt am Sonntag im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker).
Wie Cheftrainer Torsten Lieberknecht am Freitag auf der Spieltagspressekonferenz verkünden musste, hat sich der Stürmer einen "winzigen, wirklich winzigen Muskelfaserriss zwischen Achillessehne und Wade" zugezogen. Die Betonung auf das "winzig" rührt auch daher, da Prtajin am kommenden Mittwoch im Pokal in Fürth oder wenige Tage später in der Liga in Düsseldorf womöglich wieder zurückkehren könnte. Lieberknecht: "Wir hoffen, dass es nicht so lange dauert."
Als Ersatz kommen alle Spieler infrage, "die bei uns als Stürmer aufgelistet sind", ließ sich Lieberknecht mit einem verschmitzten Lächeln nicht in die Karten schauen. "Die kennt ihr ja." Mahir Emreli ist aufgrund eines grippalen Infekts allerdings keine Option.
Lieberknechts Suche nach Lösungen
Alternativen muss der FCK-Coach nicht nur im Sturm, sondern auch in allen anderen Mannschaftsteilen finden. Im Vergleich zum 3:2-Derbysieg in Karlsruhe fehlen mindestens drei Startelfspieler, neben Prtajin müssen auch Ji-Soo Kim (Zerrung) und Fabian Kunze (5. Gelbe Karte) gegen den Club zuschauen. "Ich denke in Lösungen", betonte Lieberknecht, "und vertraue denen, die mögliche Nachfolgekandidaten sind."
In Bezug auf den Kunze-Ausfall nannte der 52-Jährige Leon Robinson oder Afeez Aremu als Optionen - oder auch mit nur einem Sechser zu spielen. "Das werden wir uns noch genauer durch den Kopf gehen lassen", so Lieberknecht. "Jetzt gibt es die Möglichkeit für andere, sich zu präsentieren. Von mir haben sie die tausendprozentige Unterstützung und das Vertrauen, dass sie mit ihren Qualitäten dem Spiel den Stempel aufdrücken können."
Lieberknechts schöne Erinnerungen an Klose-Duelle
Gegen Nürnberg strebt der FCK den dritten Sieg in Folge an, für Club-Coach Miroslav Klose ist es auch eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Im FCK-Trikot erzielte er 52 Tore in 147 Ligaspielen - auch im ersten Aufeinandertreffen mit Lieberknecht auf dem Rasen netzte er. Lieberknecht feierte sein damaliges Debüt als Spieler von Eintracht Braunschweig 2003 in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen sein Ex-Team Kaiserslautern. Die Löwen siegten mit 4:1, "Legende" Klose, wie Lieberknecht sein Gegenüber betitelte, traf nur zum zwischenzeitlichen Anschluss.
Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams auf dem Betzenberg entführten Kloses Nürnberger allerdings trotz FCK-Chancenfestival drei Punkte, die bis dato letzte Heimniederlage der Pfälzer. Und für Lieberknecht ein fast schon schicksalhaftes Spiel: "Wenn das Spiel in der zweiten Hälfte gewonnen wird, wäre ich vermutlich heute hier nicht Trainer." Damals saß noch Markus Anfang auf der Trainerbank, knapp zwei Wochen nach dem Club-Spiel musste er seinen Posten räumen. Lieberknechts Wiedersehen mit Anfang steht dann eine Woche später in Düsseldorf auf dem Programm.