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Rangnick: "Dann müssen wir's am Dienstag fertig machen"

kicker

"Da habe ich jetzt nicht die Zeit gehabt, darüber nachzudenken", antwortete Ralf Rangnick auf die kicker-Frage, ob er bei seinen Aufstiegen mit Ulm und Hannover denn auch einmal "Sofameister" geworden wäre. "In der Regel", so der Teamchef weiter, "haben wir es selber erledigt."

Das bleibt dem 67-Jährigen und seinem Team auch diesmal nicht erspart, weil Rumänien den Österreichern den Gefallen eines Punktgewinnes in Bosnien trotz 1:0-Führung nicht machen konnte. "Wenn es so kommt, müssen wir’s am Dienstag fertig machen vor eigenem Publikum", ließ Rangnick nach dem überzeugenden Sieg auf Zypern auch daran keinen Zweifel. "Das Gute ist, nach dem Sieg und der guten Leistung, es hat sich keiner verletzt, es hat keiner eine Gelbe Karte gekriegt, das heißt, wir haben die selben Spieler zur Verfügung wie heute." Plus die in Limassol gesperrten Spieler Mwene und Alaba. Wobei der Teamchef nur mit dem Linksverteidiger, nicht aber mit seinem angestammten Kapitän rechnet. "David Alaba wäre schön, ist aber nicht sehr realistisch, er hat bisher nicht ein einziges Mal auf dem Platz trainiert, geschweige denn mit der Mannschaft."

Fehlerfreier Danso

Alabas Ersatzmann Kevin Danso hat im Alphamega-Stadion aber nicht nur eine tadellose Leistung abgeliefert, er hat mit seinem energischen Ballgewinn im Mittelfeld auch das 2:0 durch Marko Arnautovic vorbereitet. "Fehlerfrei gespielt", lobte Rangnick den Tottenham-Verteidiger, "aber er muss sich noch ein bisschen mehr belohnen für richtig gute Aktionen. Da verpasst er noch manchmal den Pass im richtigen Moment an den Mann zu bringen oder unter Druck den Ball einfach einmal longline zu schlagen. Aber defensiv war das eine fehlerfreie Leistung." Damit dürfte Danso auch am Dienstag gegen Bosnien Fixstarter sein.

Extralob hatte der Teamchef selbstredend für den Doppeltorschützen Marko Arnautovic, der nach seinem Viererpack samt Torrekord gegen San Marino diesmal seinen bereits zwölften Doppelpack im Nationalteam nachlegte. "Das zweite muss man auch erst einmal so machen, wie er es gemacht hat", zog Rangnick seinen imaginären Hut. "Aber was mir besonders gefallen hat, war, wie er gegen den Ball gearbeitet hat. Wenn er so spielt, mit dieser Ausstrahlung und dieser Energie, ist er nach wie vor ein extrem wichtiger Spieler für uns." Das zeigt auch die Torschützenliste der WM-Qualifikation - dort nimmt Arnautovic, der bisher nur gegen San Marino (sechs Mal!) getroffen hatte, hinter dem mit 14 Toren überlegen führenden Erling Haaland Platz zwei ein!

Respekt, Marko!

Dem Rekord-Nationalspieler war bei jeder Aktion der unbedingte Wille anzusehen, sich mit 36 Jahren doch noch seinen WM-Traum zu erfüllen. Ein Vieraugengespräch mit Ralf Rangnick dürfte ein Übriges dazu beigetragen haben. "Wenn du mit dieser Energie vorangehst", gab er seinem Kapitän mit auf den Weg, "zieht es die anderen Spieler nicht nur mit, sie haben dann auch noch größeren Respekt, als wenn du Tore schießt."

Die rund 1.700 mitgereisten österreichischen Fans waren auch mit seinen Toren zufrieden. "Marko-Arnautovic"-Sprechchöre schallten auch noch nach seiner Auswechslung durch das Stadion. Am Dienstag dürfen sie noch lauter werden. Denn auch wenn ein Punkt gegen Bosnien-Herzegowina zur ersten WM-Teilnahme seit 1998 reicht, mit einem Sieg wäre Österreich bei der Endrunden-Auslosung am 5. Dezember in Washington noch dazu fix in Topf 2 gesetzt - und könnte so einigen unangenehmen Gruppengegnern (wie etwa Dänemark) aus dem Weg gehen.