Der SK Rapid ist mit der 0:3-Niederlage gegen die Fiorentina an einem historischen Tiefpunkt angelangt. Zum ersten Mal in der seit 1974 laufenden Bundesliga-Ära kassierten die Wiener (wettbewerbsübergreifend) fünf Niederlagen in Folge. "Es ist nicht alles aufgegangen, aber wir haben gekämpft. Wir dürfen nicht alles wegwerfen, was wir am Anfang der Saison aufgebaut haben", meinte Kapitän Matthias Seidl am Sky-Mikrofon.
Gegen die ebenfalls kriselnden Gäste - die Fiorentina wartet in der heimischen Serie A nach sieben Runden noch auf den ersten Sieg - zeigte sich Rapid im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen den LASK zwar durchaus verbessert, von einem Punktgewinn war man vier Tage später aber unter dem Strich ähnlich weit entfernt. "Ich kann nicht sagen, dass es mir von den Basics her nicht gefallen hätte. Das war ein anderes Gesicht als gegen den LASK", sah Trainer Peter Stöger nicht nur Negatives.
Die Umstellung auf die lange erprobte Dreierkette machte Stöger in Abwesenheit des angeschlagenen Nenad Cvetkovic nicht als Grund für die Niederlage aus: "Ich bleibe dabei, dass es eine gute Variante für uns sein kann." Vielmehr hob der 59-Jährige die hohe individuelle Qualität der Italiener hervor, die im Westen Wiens mit nur vier Stammspielern aufliefen: "Da war klar, dass vieles funktionieren muss. Der frühe Rückstand hat es nicht leichter gemacht."
Durchhalteparolen bei Rapid
Hauptverantwortlich für diesen war einmal mehr Niklas Hedl, der einen an und für sich harmlosen Schuss von Edin Dzeko in die Mitte abklatschen ließ und Cher Ndour das 1:0 quasi auf dem Silbertablett servierte. "Es ist zurzeit nicht einfach für mich, aber ich bin kein Typ, der aufgibt", betonte der Rapid-Goalie, der schon bei der 1:4-Auftaktpleite in Posen zweimal keine gute Figur abgegeben hatte. "Dafür ist ein Team auch da. Wir müssen noch ein Stück näher zusammenrücken und irgendwie zusammen aus der Scheiße rauskommen."
In eine ähnliche Kerbe schlug Stürmer Ercan Kara: "Wenn einer einen Fehler macht, müssen andere den ausbessern. Einmal hat der eine einen schlechten Tag, einmal der andere." Ein Ende des Negativlaufs könne "nur gemeinsam" herbeigeführt werden. Den nächsten Versuch gibt es am Sonntag (14.30 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn Rapid im Innviertel bei der SV Ried gastiert.