Mit dem 5:0 am 14. Spieltag gegen Einheit Rudolstadt waren es sieben auf einen Streich: Der RSV Eintracht 1949 aus dem brandenburgischen Stahnsdorf hat sich in der Oberliga NOFV-Süd mit einer beeindruckenden Siegesserie zum ersten Verfolger von Spitzenreiter SC Freital aufgeschwungen. Das war nach nur einem Dreier aus den ersten sechs Spielen so nicht abzusehen. "Die Mannschaft hat sich in die Saison reingebissen", sagt Trainer Patrick Hinze.
Nachdem sein Team in der Vorsaison mit Platz 4 und dem Gewinn des Landespokals die bisher größten Erfolge der Vereinsgeschichte erzielt hatte, stellten die fünf Unentschieden in Folge im August und im September einen kleinen Dämpfer dar. "Die Jungs waren mit der Punktausbeute und der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, selbst nicht zufrieden", berichtet Hinze. Insbesondere die Punktverluste gegen Heiligenstadt und Grimma taten weh. Und bei aller Euphorie um den ersten Auftritt des Vereins im DFB-Pokal war auch die 0:7-Niederlage gegen den Zweitligisten aus Kaiserslautern sportlich nicht ganz das, was sich der Verein vorgestellt hatte. "Da haben wir viel zu einfach die Gegentore bekommen", sagt der Trainer.
Mehrere Aussprachen
Doch seine Mannschaft raufte sich - auch nach der ein oder anderen internen Aussprache in der Kabine - zusammen. "Uns war allen klar, dass wir konzentrierter agieren und eine Schippe drauflegen müssen, um unsere Ziele zu erreichen", bekräftigt Hinze. Als Schlüssel zum Erfolg erwies sich, dass der RSV Eintracht in den vergangenen Wochen seine überlegenen Phasen im Spiel auch in Tore ummünzen konnte.
Dabei fällt auf, dass die Mannschaft zwar mit bislang 31 Saisontreffern den besten Sturm neben dem VfL Halle stellt, in der Torschützenliste aber nicht in den Top 10 vertreten ist. Mit jeweils vier Treffern führen Matthias Steinborn, Till Plumpe und Saheed Mustafa die interne Torschützenliste an. Die ist dafür größer als bei allen anderen Vereinen, da insgesamt schon 15 Spieler für Stahnsdorf getroffen haben. "Wir haben im Sommer wichtige Spieler wie Ernes Matjaz, Aleksandar Bilbija und Caio Mazzo abgegeben und dafür junge dazu bekommen. Da hat die Mannschaft ein Stück gebraucht, um sich kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen. Inzwischen haben sich die Abläufe verfestigt", verrät Hinze. Als taktisch cleverer Schachzug erwies sich, Abwehrspieler Tom Fron von der linken Seite ins Zentrum zu ziehen. Dort blühte er zuletzt regelrecht auf und trug zur Stabilisierung des RSV Eintracht bei.
"Ich bin nicht der Trainer, der erwartet, dass wir in der Oberliga jedem Spiel unseren Stempel aufdrücken können. Aber ich versuche, gemeinsam mit meinem Co-Trainer Jörg Miekley der Mannschaft für jeden Gegner Dinge mit auf den Weg zu geben, die uns helfen können. Das nehmen die Jungs sehr gut an", erklärt Hinze.
Auf das Topspiel zum Hinrundenabschluss beim SC Freital freuen sich Trainer, Spieler und Verantwortliche des Vereins, auch wenn die Sachsen mit neun Siegen und einem Unentschieden aus den letzten zehn Spielen eine noch bessere Bilanz vorweisen können. "Wir machen uns nicht verrückt. Wir müssen nicht Erster werden, aber wir wollen es natürlich, weil wir Sportler sind. Bisher sind wir mit Gelassenheit auf der einen und Vertrauen in die Qualität der Mannschaft auf der anderen Seite recht gut gefahren", betont Hinze.
Als Sportlicher Leiter wird er für 2025 ohnehin unabhängig vom Ausgang der letzten beiden Punktspiele des Jahres eine tolle Bilanz ziehen können. Der RSV Eintracht ist in der Oberliga und im Landespokal seit Mai unbesiegt. "Das ist für mich das Produkt von dem, was wir im Verein Woche für Woche vom Zeugwart bis zum Schiedsrichterbetreuer leisten. Davor kann man nur den Hut ziehen."