"Cool bleiben." Diesen Satz wiederholt Bochums Trainer Uwe Rösler auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg mehrmals. Die tabellarische Situation ist dem erfahrenen Coach dennoch bewusst: Beide Vereine stehen nach zehn Spielen in der 2. Liga auf einem Abstiegsplatz und haben sieben Punkte auf dem Konto.
Sowohl für den VfL als auch für Magdeburg bildet die Partie am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) das Finale einer englischen Woche. Im DFB-Pokal kegelte Bochum auswärts die schwächelnden Augsburger mit 1:0 aus dem Wettbewerb, während der FCM mit Regionalligist Illertissen (3:0) keine Probleme hatte.
Magdeburg zuletzt dreimal ohne Gegentor - und wie unter Titz?
"Wir haben Woche für Woche ein Finale, wenn du im Abstiegskampf stehst", betont Rösler die Wichtigkeit des Spiels, die auch für den weiteren Saisonverlauf zumindest "ein bisschen wegweisend" sei. Nach dem katastrophalen Start in die Spielzeit blieb der FCM unter dem Interimsgespann Pascal Ibold und Petrik Sander zuletzt dreimal ohne Gegentor: Vor dem Sieg in Illertissen schlug man in der Liga Münster mit 2:0 und erkämpfte ein Remis in Darmstadt (0:0).
"So wie sie die letzten Spiele gespielt haben, haben sie nicht so ausgesehen, dass sie unter den letzten Drei stehen", warnt Rösler. Vielmehr habe das Magdeburger Spiel wieder vermehrt die Handschrift wie unter Erfolgstrainer Christian Titz, der mittlerweile Hannover trainiert. Dementsprechend wichtig: "Wir müssen sehr gut gegen den Ball arbeiten, dass wir überhaupt an den Ball kommen." Zudem müsse seine junge Truppe die "vielen dummen Fouls" abstellen. Das sei zuletzt aber schon immer besser geworden.
Rösler gegen den Ex-Klub - erst drittes Duell überhaupt
Gegen Magdeburg kommt es für Rösler auch zu einem Duell mit der eigenen Vergangenheit: Zwischen Januar 1989 und Dezember 1990 spielte der frühere Stürmer für den FCM und schaffte seinen Durchbruch als Profi. "Magdeburg war für mich wie ein Sechser im Lotto, ich kann nur in den höchsten Tönen schwärmen", sagt der 56-Jährige.
Für Rösler ist es das erste Aufeinandertreffen als Trainer mit Magdeburg, für den VfL aber auch erst das dritte. In der Saison 2018/19 trennte man sich im Hinspiel in Magdeburg 0:0, das Rückspiel gewann der VfL mit 4:2.
Bero-Einsatz offen - darf Alfa-Ruprecht erneut starten?
Ob Farid Alfa-Ruprecht, der in Augsburg ein laut Rösler "sehr solides" Startelfdebüt feierte und den Assist zu Gerrit Holtmanns Siegtor beisteuerte, erneut beginnen dürfe, sei für den Trainer noch offen: "Er ist auf jeden Fall im Blick für mich."
Definitiv verzichten muss Rösler weiter auf Kevin Vogt sowie Ibrahim und Ibrahima Sissoko. Koji Miyoshi ist wieder eine Option für den Kader, genau wie Kapitän Matus Bero, der gegen Augsburg angeschlagen fehlte, aber am Freitag wieder schmerzfrei trainieren konnte. Ob der Anführer starten könne, will Rösler aber nicht verraten: "Ich bin da relaxed", auch wenn für ihn gelte: "Wenn du Kapitän bist, spielst du normalerweise immer."