Das Thema Kunstrasen beschäftigt die Swiss Football League. "Von verschiedenen Seiten wurde schon oft gefordert, in Zukunft auf einen einhundertprozentigen Kunstrasen zu verzichten, mit einer realistischen Übergangszeit," wird Claudius Schäfer, Chef der SFL, im Tagesanzeiger zitiert. Er fügt hinzu, dass auch eine finanzielle Unterstützung für Clubs mit Naturrasen angesichts der hohen Unterhaltskosten diskutiert werde. Anfang der 2000er-Jahre wurden unter Edmond Isoz, Schäfers Vorgänger, erstmals Kunstrasenplätze in der Super League und Challenge League zugelassen.
Heute sieht Isoz die Situation differenzierter: "Das Verletzungsrisiko durch den Wechsel von künstlichem zu natürlichem Rasen und umgekehrt muss berücksichtigt werden. Eine SFL mit 100 Prozent Naturrasen wäre zweifellos eine gute, einheitlichere Lösung, so viel steht fest."
Wissenschaft widerlegt Vorurteile gegen künstliche Spielfelder
Der Sportarzt Finn Mahler widerspricht jedoch der Annahme eines erhöhten Verletzungsrisikos auf Kunstrasen. Er verweist auf aktuelle Studien aus Schweden und Finnland, die belegen, dass das Verletzungsrisiko auf modernem Kunstrasen nicht höher sei.
Derzeit verfügen sechs von 22 SFL-Vereinen über Kunstrasen in ihren Stadien. In der Super League sind das YB, Lausanne und Thun, in der Challenge League Carouge, Xamax und Wil. Die SFL plant, die Spielfeldfrage in naher Zukunft zu diskutieren, wie der Tagesanzeiger berichtet. Eine einheitliche Lösung könnte die Fairness im Wettbewerb verbessern und potenzielle Vorteile für Teams, die regelmässig auf Kunstrasen trainieren, ausgleichen.