Zwar sei man in der Nachwuchsförderung ein qualitativ hochwertiges Land, doch Peter Knäbel sagt gegenüber dem SRF: "Wir haben ein Problem beim Übergang der jungen Spieler in die höchste Liga." Die jungen Spieler würden in der obersten Liga zu wenig Spielzeit erhalten, meint er, und spricht auch die Doppelbürger-Thematik an, "weil der Wettbewerb unter den Nationalverbänden um die Talente sehr viel grösser geworden ist".
Knäbel ist skeptisch, was die Zukunft der Nationalmannschaft angeht, sollte sich nicht etwas in der Kultur der Schweizer Clubs verändern. Auch ihm ist klar, dass junge ausländische Spieler das grosse Geld bringen. "Wir müssen aber verstehen, dass unser gemeinsames Produkt der Schweizer Spieler und die Schweizer Spielerin sind, die wir auf den Markt bringen." Andere Länder tun das zurzeit besser als die Schweiz.
Als Beispiel nennt der 59-Jährige Norwegen, wo es gar eine Regel gibt, die die Spielzeit von jungen Spielern aus dem Ausland limitiert. Auch eine solche Reglementierung will Knäbel allerdings nicht setzen, sondern eben darauf, "die Kultur zu verändern".
Das grosse Tauziehen zwischen den Verbänden
Mit Leon Avdullahu und Albian Hajdari hatte man eigentlich zwei Schweizer Spieler in der eigenen Liga ausgebildet, die sich dann allerdings für den Kosovo entschieden haben. Einen Fehler habe der Verband dabei aber nicht gemacht: "Wir haben alles versucht, ich habe Leon Avdullahu in Hoffenheim noch besucht, zusammen mit Murat Yakin, doch seine Entscheidung war bereits gefallen."
Dieser Fall habe allerdings gezeigt, wie wichtig das Thema ist, denn aus dem Nachwuchs sind rund 70 Prozent der Spieler Doppelbürger. Der Herausforderung müssen sich auch andere Nationen stellen, die Konkurrenz unter den Verbänden werde immer grösser. Eine frühe Entscheidung würde sowohl Verband als auch Spieler helfen. "Ich finde es aber schwierig, ein fixes Datum zu bestimmen."