Fehlercode: %{errorCode}

St. Tönis stabilisiert sich und träumt vom DFB-Pokal: "Wäre riesige Sensation"

kicker

Der Start war für den Fast-Aufsteiger St. Tönis holprig. Doch nach zwei Liga-Siegen in Folge liegt der Klub aus Tönisvorst auf Platz 7 wieder nahezu im Soll. "Wir sind zufrieden, auch wenn wir insgeheim auf ein paar Punkte mehr gehofft hatten", sagt Trainer Bekim Kastrati. "Aber die Entwicklung ist jetzt klar erkennbar."

Am Mittwoch (19.30 Uhr, Jahn-Sportanlage Tönisvorst) steigt zudem das Viertelfinale im Niederrheinpokal gegen Ligakonkurrent VfB Hilden - für den Klub die Chance auf einen der größten Erfolge seiner jüngeren Vereinsgeschichte: "Ein Weiterkommen wäre für St. Tönis eine riesige Sensation und eine große Geschichte für unseren Verein".

Kaderumbruch, Torwartprobleme und der Effekt der starken Vorsaison

Der Coach nennt klare Gründe für die schwierige Phase: Leistungsträger wie Torjäger Daiki Kamo (wechselte zum Wuppertaler SV) verließen den Verein. Zudem fielen beide Torhüter weg. Simon Sell verletzte sich, Jan Fauseweh wechselte zum SV Sonsbeck. Mit Robin Offhaus (TVD Velbert) und Tim Schrick (VVV-Venlo) verpflichtete der Klub daher zwei neue Keeper. "Torwart und Abwehr - das ist ein sensibles Zusammenspiel. Das braucht einfach Zeit."

Hinzu kamen Formschwankungen. Besonders gegen vermeintlich kleinere Gegner ließ St. Tönis Punkte liegen. Einige Spieler fanden nach überragender Vorsaison nur schwer ihren Rhythmus: "In manchen Spielen habe ich meine Mannschaft nicht wiedererkannt", sagt Kastrati. Ein weiterer Faktor: Die Gegner treten anders auf. "Letzte Saison waren wir oft die Überraschung, jetzt sind wir eine etablierte Oberliga-Oannschaft. Das macht es für uns schwieriger." Besonders im Amateurbereich, sagt Kastrati mir einem leichten Schmunzeln, sei Konstanz zudem kaum planbar: "Wenn wir 17 Spieler im Kader haben, zwei verletzt sind, einer hat Oma-Geburtstag und drei sind im Urlaub - dann hast du ein Problem."

Nikolaou sorgt für Stabilität

Trotz aller Engpässe zeigt das Team wieder klare Fortschritte. Junge Spieler, wie Linksverteidiger Eghosa Ogbeide (kam aus der eigenen A-Jugend), fanden schnell ihren Platz im Team.

Dazu kam ein überraschender Transfer-Coup: Ex-Profi Jannis Nikolaou (zuletzt Stammspieler bei Eintracht Braunschweig) stieß über einen Kontakt in der Sportlichen Leitung zum Verein: "Janis hilft uns enorm. Er ist ein super Typ, sehr ruhig und sachlich - das tut der Mannschaft unglaublich gut." Gleichzeitig betont der Coach: "Wir haben auch gezeigt, dass wir ohne ihn Spiele gewinnen können."

3:1 in Baumberg - taktisch reif und selbstbewusst

Mit dem 7:1 gegen den Aufsteiger Adler Union Frintrop und dem folgenden 3:1-Sieg bei den Sportfreunden Baumberg setzte das Team erstmals seit Wochen den Plan vollumfänglich um. Nach der 1:0-Führung durch Julian Suaterna blieb St. Tönis in Monheim dominant, verteidigte konzentriert und konterte zielstrebig. Die Erfolge geben spürbares Selbstvertrauen - rechtzeitig vor dem Pokal-Highlight. Am Mittwoch erwartet Kastrati eine umkämpfte Partie: "Die Chancen stehen 50:50. Hilden ist eine sehr gute Mannschaft, es wird auf Kleinigkeiten ankommen." Die Gäste reisen mit einem vollen Fanbus an, auch die Heimfans dürften für eine große Kulisse sorgen.

Strukturell denkt der Klub nicht größer als nötig. "Wir sind froh, dass wir im fünften Jahr Oberliga spielen", sagt der frühere Profi von Borussia Mönchengladbach und Fortuna Düsseldorf. Höhere Ambitionen seien finanziell wie personell nicht realisierbar. Stattdessen setzt man darauf, eigenen Talenten Chancen zu geben - und ihnen über Vereinssponsoren oft sogar Ausbildungsplätze zu vermitteln. Nun soll diese Entwicklung in der Rückrunde weitergehen - vielleicht sogar mit einem historischen Pokal-Abend als zusätzlichem Schub.