Die Studie unterstreicht die aussergewöhnliche finanzielle Gesundheit des FCSG im Vergleich zu anderen Schweizer und europäischen Fussballklubs. Mit einer Eigenkapitalquote von 58,6 Prozent steht der Verein an der Spitze der Schweizer Klubs und gehört zu den finanziell stabilsten in ganz Europa. Auch der BSC Young Boys ist weit vorne vertreten und belegt gleich hinter St.Gallen den 13. Platz im europäischen Vergleich.
Nur RB Salzburg, Braga, Kaiserslautern, Moreirense, Hoffenheim, Freiburg, Genk, Atalanta Bergamo, die Go Ahead Eagles Deventer sowie der AZ Alkmaar und Clermont Foot liegen noch vor dem FCSG. Der FC Bayern München, der bei den absoluten Topclubs als Musterbeispiel für finanzielle Gesundheit gilt, folgt auf Rang 15 (und somit ebenfalls noch hinter YB).
Diese hohe Eigenkapitalquote bedeutet, dass der FC St.Gallen weniger auf Fremdkapital angewiesen ist und somit ein geringeres finanzielles Risiko trägt. Im Gegensatz dazu stehen viele andere Schweizer Vereine, die gemäss dem Blick jährlich Millionenverluste verzeichnen.
Verantwortlich für diesen finanziellen Erfolg ist Christoph Hammer, der langjährige CFO der SBB und der Hilti-Gruppe. Seine Expertise spiegelt sich in den beeindruckenden Geschäftsberichten wider, die er den Aktionären jährlich präsentiert.
Der Verein ist tief in der Region verankert
Der FCSG hat es geschafft, sich tief in der Region zu verankern - vom Rheintal bis zum Untersee. Dies zeigt sich in regelmässig ausverkauften Heimspielen und einer breiten Unterstützung durch regionale Sponsoren, Gönner und Aktionäre.
Mit über 10 Millionen Franken an liquiden Mitteln steht der Verein finanziell solide da. Bei der Präsentation der Zahlen an der Generalversammlung konnte sich Hammer einen Seitenhieb auf andere Super-League-Klubs nicht verkneifen. Er sagte: "Wenn ich ganz offen bin, möchte ich die Bilanzen von Klubs mit einer negativen Eigenkapitalquote nicht verantworten müssen."
Diese Aussage zielt auf Vereine wie Luzern, Lugano und Sion ab, die laut dem Blick eine negative Eigenkapitalquote aufweisen. Auch Servette, der FCZ und Lausanne liegen deutlich unter der als wirtschaftlich vertretbar geltenden Quote von 20 Prozent.
Trotz stabiler Finanzen wartet man schon lange auf einen Titel
Trotz der finanziellen Stabilität wartet der FCSG seit 25 Jahren auf einen Titel. Während Vereine wie der FC Sion unter Christian Constantin und der FC Zürich unter Ancillo Canepa Meisterschaften und Pokalsiege feiern konnten, setzt St.Gallen auf eine vorsichtigere finanzielle Strategie.
Die Studie der HSG unterstreicht, dass der FCSG ein Vorbild für finanzielles Management im Profifussball ist. Obwohl sportliche Erfolge in Form von Titeln ausbleiben, zeigt der Verein, dass nachhaltiges Wirtschaften und sportliche Wettbewerbsfähigkeit in der Super League durchaus vereinbar sind.