Im Anschluss an das 1:1 gegen Manchester City im September hatte Arsenal seine nachfolgenden zehn Pflichtspiele allesamt gewinnen können, ehe die Serie am Samstagabend im Stadium of Light schließlich ihr Ende fand. Sunderland hingegen, das sich als Aufsteiger weiterhin im Höhenflug befindet, bejubelte den späten Punktgewinn gegen den Tabellenführer.
"Selbst in schwierigen Momenten haben wir gezeigt, dass es möglich ist, die Dynamik zu verändern und etwas zu kreieren", lobte AFC-Cheftrainer Regis Le Bris im Nachgang den "Charakter und Zusammenhalt" der Black Cats. Gegen eine "wirklich starke Mannschaft, die viele verschiedene Möglichkeiten hatte, unserer Defensive Probleme zu bereiten", habe sein Team "in den verschiedenen Phasen das bestmögliche Sunderland sein" müssen, erklärte der Franzose.
Ehe sich seine "sehr junge Mannschaft" im zweiten Durchgang schwerer getan und "anfälliger mit dem Ball" präsentierte, hatte Le Bris vor allem der Auftritt vor der Pause imponiert: "Die erste Hälfte war interessant, weil wir ausgeglichen und organisiert ohne Ball waren und nur schwer zu bespielen. Aber wir hatten auch die Fähigkeit, den Gegner bei Standardsituationen zu bedrohen."
Sunderland bremst Arsenals Stärke aus
Stichwort Standardsituationen: Insgesamt zwölfmal haben die Gunners in dieser Saison bereits nach einem ruhenden Ball getroffen - darunter lediglich zwei Elfmeter. Dass der scherzhaft selbst ernannte "Set Piece FC" jedoch nicht nur bei Eckbällen, sondern etwa auch im Rahmen von weiten Einwürfen Torgefahr kreieren möchte, scheint bei Sunderlands Spielvorbereitung nicht unentdeckt geblieben zu sein.
So kam es, dass der eine oder andere Zuschauer, der regelmäßig im Stadium of Light zugegen ist, schon vor dem Anpfiff den Eindruck hatte, dass an diesem Samstagabend irgendetwas ungewöhnlich ist. Die Lösung brachte ein Blick an die Seitenlinien.
Um die Gefahr bei gegnerischen Einwürfen einzudämmen, rückte Sunderland die Werbebanden am Spielfeldrand näher als gewöhnlich an das Feld heran. Entsprechend verkürzte sich der Anlauf für Riccardo Calafiori, Declan Rice und Co., wenn diese den Ball in den Strafraum der Black Cats katapultieren wollten.
„Wir haben versucht, die kleinen Details zu finden, um das Spiel zu gewinnen.“ (Regis Le Bris)
Ein cleverer Schachzug vom Trainerteam um Le Bris, der auf der anschließenden Pressekonferenz selbstverständlich auf diese Feststellung angesprochen wurde. Grinsend stimmte der 49-Jährige der verschmitzten Antwort des Pressesprechers zu: "Das muss der Wind gewesen sein."
Den ganzen Abend über konnte Sunderlands Coach diese Behauptung allerdings nicht aufrechterhalten, sodass er die Beweggründe letztlich doch erläuterte: "Wir haben versucht, die kleinen Details zu finden, um das Spiel zu gewinnen. Sie sind bei Standardsituationen wirklich stark - wir sind das aber auch - und diese Gefahr war in diesem Spiel sehr wichtig. Am Ende war es ausgeglichen" - und die formstarken Black Cats blieben auch im sechsten Heimspiel ungeschlagen (drei Siege, drei Remis).