Fehlercode: %{errorCode}

Trainereffekt verpufft? Dotchev hält nichts von "diesem Tralala"

kicker

Eigentlich sind die Ulmer Probleme ganz einfach zu umreißen. Zumindest, wenn man dem Coach der Spatzen, Pavel Dotchev, zuhört. "Wir haben 20 Tore geschossen und 36 bekommen. Das heißt, wir lassen zu viele Gegentore zu und schießen gleichzeitig zu wenig", brachte dieser es auf der Spieltagspressekonferenz vor der Partie bei Viktoria Köln am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) auf den Punkt.

Erklärungsansätze hatte der Routinier ebenfalls im Gepäck. "Ich war beeindruckt, dass unsere drei Stürmer viel zu weit auseinander sind. Wir haben eine schlechte Strafraumbesetzung, der Rückraum war auch schlecht besetzt", blickte er mit deutlichen Worten auf die stockende Offensive, ehe er hinsichtlich der Abwehr ebenso unumwunden festhielt: "Warum haben wir so viele Gegentore? Weil wir gar keine Restverteidigung haben. Wenn wir zum Beispiel über eine Seite anlaufen, rennen alle nach vorne. Geht der Ball verloren, dann gibt es keine Restverteidigung. Das sind Sachen, die wir abstellen wollen."

Dotchev bleibt sich treu

Gelungen ist Dotchev das noch nicht. Die ersten beiden Partien als Spatzen-Trainer verlor der 60-Jährige, weshalb von der erhofften sofortigen Wirkung des Trainerwechsels kaum die Rede sein kann - was Dotchev allerdings kaltlässt. "Ich halte nicht viel von Trainereffekten und diesem Tralala", machte er deutlich und begründete: "Oft ist es so, dass ein neuer Trainer kommt, du zwei Spiele gewinnst und dann wieder in ein Loch fällst." Das könne bei den Ulmern "nur umgekehrt" passieren.

Dementsprechend will der erfahrene Drittligatrainer trotz des misslungenen Starts an seiner Herangehensweise festhalten. Es geht ihm um die Grundlagen: "Ich bin weit weg von dem Gedanken, irgendwas Außergewöhnliches zu machen. Wir müssen Tag für Tag auf dem Platz gut trainieren, Defizite aufarbeiten, gute Sachen untermauern und der Erfolg wird zwangsläufig wieder zurückkommen."

Mit Konstanz zur emotionalen Rückkehr

Taktisch verhält es sich bei dem Bulgaren ähnlich. "Ich bin kein Fan von Systemwechseln und viel Rotation. Ich muss den Spielern auch das Gefühl geben, dass ich ihnen vertraue", ließ Dotchev die Medienvertreter wissen, dass er in dieser Hinsicht "sehr konservativ" sei. Was sich am Wochenende zeigen wird: "Wir werden natürlich einen anderen Matchplan haben, aber ich will nicht viel verändern."

Und doch kommt auf Dotchev "etwas Besonderes" zu - aufgrund seiner Vergangenheit. Von 2019 bis 2021 trainierte er den kommenden Gegner und erwartet ein "sehr emotionales" Spiel: "Es ist für mich wie eine Familie, ich habe dort viele Freunde." Freunde, die am Samstag bestenfalls in die Röhre gucken sollen: "Wir fahren nach Köln und versuchen den Negativtrend zu beenden und endlich ein Erfolgserlebnis zu haben. Es ist sehr wichtig, dass wir bis zur Winterpause eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde haben."