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Tristesse beim PSV Neumünster: "Eigentlich können wir den Ball direkt in unser Tor schießen"

kicker

Der PSV Neumünster läuft in der Oberliga seinen eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher. Vor der Saison wurden die "Polizisten" noch in einem Atemzug mit dem SV Todesfelde, dem FC Kilia Kiel, dem SV Eichede, Holstein Kiel II und dem Heider SV als Favorit benannt. Nach dem 9. Spieltag war das Ticket für das Lotto-Hallenmasters am 10. Januar in der Wunderino-Arena in Kiel fast gebucht - aber auch nur fast. Der Oktober machte der Elf vom gleichberechtigten Trainerduo Nils Voss und Dennis Buthmann einen gehörigen Strich durch die Rechnung.

Fünf Spiele, fünf Niederlagen und null Punkte waren die verheerende Bilanz nach den Auftritten gegen den Heider SV, SV Todesfelde, 1. FC Phönix Lübeck II, die Kaltenkirchener TS sowie dem MTSV Hohenwestedt. Der Absturz auf Platz 8 war erschütternd. "Wir haben im Oktober alles verloren und unsere gute Ausgangslage einfach hergeschenkt. Das ist verheerend für uns. Unser Anspruch ist es, zu den besten Teams in Schleswig-Holstein gehören zu wollen", sagt Nils Voss nachdenklich. Es herrscht Tristesse an der Stettiner Straße.

"Wir sollten schnell Punkte sammeln"

Personell waren die Schwalestädter in den vergangenen Wochen zwar durch Urlaub, Verletzungen und angeschlagene Akteure stark dezimiert, doch das lässt Voss nicht gelten. "Das ist für mich keine Ausrede. Alle Spieler im Kader beanspruchen für sich, in der Oberliga spielen zu wollen", erklärt der 37-Jährige. Das Gerede vom Hallenmaster ist rund um den PSV verpufft. "Und das ist dann auch gut so", stellt Voss klar.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Dennis Buthmann tüftelt Voss, wie man den angeschlagenen PSV-Kahn wieder in die richtige Spur führen kann. "Es darf nicht ungemütlicher werden. Wir sollten schnell Punkte sammeln und vielleicht unseren Spielstil etwas anpassen", sagte Voss. Gegen Holstein Kiel II Anfang November klappte die Umstellung gut. Mit 2:0 gingen die Neumünsteraner vom Platz.

War das der Umschwung? Nein! Eine Woche später schlich die Voss-Elf beim abstiegsbedrohten Aufsteiger Inter Türkspor Kiel mit einer 3:4-Niederlage vom Hans-Mohr-Sportplatz. Zwar holte der PSV einen 0:4-Rückstand aufgrund eines Sturmlaufes auf, doch Ertrag sprang nicht heraus. "Wir hauen uns die Gegentreffer durch individuelle Fehler selbst rein. Eigentlich können wir den Ball direkt in unser Tor schießen", sagt Voss wütend.

Dem 37-Jährigen sind die Formschwankungen seiner Equipe ein Rätsel. "Wir dürfen einfach nicht verlieren. Anspruch und Realität klaffen weit auseinander. Vielleicht ist es doch eine Qualitätsfrage", sagt Voss nachdenklich. In seinem Team wimmelt es mit Spielern wie den Ehlert-Brüdern Marvin und Calvin, Fyn Claasen, Ben-Luca Nohns, der vor der Saison vom Meister FC Kilia Kiel kam, Jesper Tiedemann sowie Torjäger und Kapitän Timo Barendt nur so von routinierten Spielern, die über Jahre ihre Oberliga-Tauglichkeit unter Beweis gestellt haben. "Fakt ist, wir müssen schnell in die Erfolgsspur zurückkehren", so Voss - ansonsten droht den Neumünsteranern ein unruhiges Weihnachtsfest.