Trotz Mondpreisen: FIFA verzeichnet 150 Millionen WM-Ticketanfragen

Bis zu 600 Euro für ein Gruppenspiel, über 7000 Euro für das Finale: Die hohen Ticketpreise, die die FIFA für die Weltmeisterschaft 2026 aufruft, sorgten zuletzt nicht nur in Deutschland für Kopfschütteln. Das Interesse an Tickets für die Endrunde in den USA, Mexiko und Kanada im kommenden Jahr ist aber laut Angaben der FIFA dennoch groß. Wie der Weltverband mitteilte, habe es zur Halbzeit der aktuell laufenden Verkaufsphase mehr als 150 Millionen Anfragen aus 200 Ländern für Eintrittskarten gegeben.

Die Nachfrage nach Tickets ist damit rund 30-mal so hoch wie die Anzahl der tatsächlich in dieser Phase zur Verfügung stehenden Tickets. Laut FIFA bedeuten die Zahlen die höchste Ticket-Nachfrage in der WM-Geschichte. Was allerdings auch darin begründet ist, dass das Turnier mit 48 statt bisher 32 Teams auch die mit Abstand größte Weltmeisterschaft wird, bei der 104 Spiele ausgetragen werden - deutlich mehr als je zuvor.

"Diese überwältigende Resonanz leidenschaftlicher Fans ist ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie beliebt unser Sport auf der ganzen Welt ist", wird FIFA-Präsident Gianni Infantino in der Verbandsmitteilung zitiert. "Wir werden in Nordamerika Geschichte schreiben und die Fussballwelt zu einem einzigartigen Ereignis zusammenführen, in dem die Einheit und die Größe des Fußballs gefeiert werden."

Verkaufsphase läuft noch bis zum 13. Januar

Seit dem 11. Dezember läuft die dritte Verkaufsphase zur Bewerbung auf Tickets für die Weltmeisterschaft. Erstmals sind in dieser Phase auch Einzeltickets für bestimmte Spieler und Teams in der Gruppenphase erhältlich. Die Tickets werden im Anschluss durch eine Zufallsziehung vergeben. Die aktuelle Verkaufsphase endet am 13. Januar um 17 Uhr MEZ, im Anschluss soll es noch eine weitere Verkaufsphase geben.

Zuletzt hatten die hohen Ticketpreise in der laufenden Phase für massive Kritik von Fan-Vertretern gesorgt. Die FIFA hatte darauf reagiert, indem sie eine neue Preiskategorie für "treue Fans" eingeführt hat. Die internationale Fanvereinigung Football Supporters Europe hatte den Schritt begrüßt, aber weiter Kritk geübt - unter anderem, weil die Zahl der vergünstigten Tickets sehr gering ist.

Für die Gruppenspiele der deutschen Mannschaft gibt es etwa laut DFB-Angaben gegen Curacao 581 Eintrittskarten in den sogenannten Basisrängen, gegen die Elfenbeinküste 395 und gegen Ecuador 632.