Trotz WM-Ticket: Fans der Niederlande streikten

Die Niederlande haben sich wie erwartet das Ticket für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr gesichert. Die Mannschaft von Trainer Ronald Koeman setzte sich im abschließenden Qualifikationsspiel locker mit 4:0 (1:0) gegen Litauen durch und beseitigte damit nur noch theoretische Restzweifel. Drei Tore innerhalb von vier Minuten entschieden die Partie. Tijjani Reijnders (16. Minute), Cody Gakpo (58.), Xavi (60.) und Donyell Malen (62.) erzielten die Treffer für Oranje. Verfolger Polen dagegen muss trotz eines schmeichelhaften 3:2-Erfolgs bei Außenseiter Malta in die Play-offs.

Nach der erfüllten Pflicht mahnte Bondscoach Koeman dennoch lieber, als dass er feierte. "Wir werden nicht einfach so eine fantastische Weltmeisterschaft spielen", sagte er: "Wir müssen noch mehr voneinander verlangen. Denn nach einem schlechten Spiel kann man bei einer Weltmeisterschaft schon ausgeschieden sein."

Sein Team ist ohne Niederlage durch die Qualifikation marschiert und musste bei sechs Siegen nur zwei Remis (jeweils gegen Polen) hinnehmen (Tordifferenz: 27:4). Dennoch wollten die sonst so gut gelaunten Fans nicht recht in Partystimmung ausbrechen.

Erneuter Fanprotest in Amsterdam

Es gab im Gegenteil einen Fanprotest. Einige der treusten Anhänger gingen gar nicht erst in die Johan Cruijff Arena in Amsterdam. Denn aus Protest blieben viele leidenschaftliche Elftal-Fans zu Hause, die Gruppierung "Dutch Fanatics" hatte gegen den nationalen Verband KNVB zum Boykott aufgerufen.

Denn der KNVB weigert sich, dem Wunsch nach einem "offenen" Block mit Fahnen, Trommeln und Megafonen sowie ohne feste Sitzplätze bei Länderspielen in der Johan Cruijff Arena zu entsprechen. Die "Fanatics" hatten schon die Partie in Amsterdam gegen Finnland (4:0) bestreikt.

Immerhin: Im WM-Jahr soll ihr Team unter den Querelen nicht weiter leiden. "2026 sind wir mit großen Plänen für die Weltmeisterschaft wieder dabei", kündigten sie via Instagram an. Und dann geht es womöglich wieder "nach links" und "nach rechts" - wie man sich in Deutschland gerne an die Partyzonen in Orange erinnert.