Während Julian Nagelsmann weiterhin personell auf der Suche ist, hat Thomas Tuchel sein Gerüst für die WM 2026 bereits im Kopf. Rund acht Plätze der englischen Startelf sind zumindest nach jetzigem Stand vergeben. "Würde die WM morgen starten, wäre das ungefähr korrekt", erklärte Tuchel bei Talksport und hält das für "eine gute Sache". Auch wenn sich während eines Turniers "alles ändern" könne, sollten "im Mai oder Juni" auch die Spieler Klarheit über ihre Rolle haben.
Bis dahin tobt bei den bereits qualifizierten Three Lions ein hochkarätiger Positionskampf wie wohl bei nur wenigen WM-Teilnehmern - allen voran im offensiven Mittelfeld. Weil Tuchel bislang auf ein 4-3-3 setzt mit zwei schnellen Flügelstürmern links und rechts von Harry Kane, bleibt dahinter nur ein offensiver Platz übrig. Derzeit scheinen Jude Bellingham und Phil Foden dort die besten Aussichten zu haben.
Dass die beiden gemeinsam in einer Startelf mit Kane auftauchen, schließt Tuchel aber jetzt schon aus. "Wenn wir die Struktur so beibehalten, können sie nicht zusammen spielen", stellte der Nationalcoach klar. "Im Moment spielen wir mit einem Sechser, einem Achter, einem Zehner und einem Neuner."
Palmer, Gibbs-White & Co.: Wer verpasst die WM?
Im Kader für die abschließenden WM-Qualifikationsspiele gegen Serbien (heute, 20.45 Uhr) und in Albanien (Sonntag, 18 Uhr, beide LIVE! bei kicker) stehen neben Bellingham und Foden mit Morgan Rogers (Aston Villa) und Eberechi Eze (Arsenal) noch zwei weitere Kandidaten für die Spielmacher-Rolle, während Cole Palmer (Chelsea) verletzt fehlt. Auch der diesmal nicht nominierte Morgan Gibbs-White (Nottingham) ist noch in der Verlosung.
Er werde kaum alle mitnehmen, kündigte Tuchel schon mal an. "Nicht, weil wir sie nicht mögen, nicht, weil sie es individuell nicht verdienen, sondern weil wir immer das tun werden, was für die Mannschaft am besten und die Balance am besten ist. Wir werden versuchen, Klarheit zu bewahren, auch wenn das bedeutet, dass wir schwierige Entscheidungen treffen müssen."
Deswegen sehe er eine "sehr, sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass wir fünf Zehner mit zum Turnier nehmen", so Tuchel. "Ich sehe nicht, wie uns das helfen soll."
Foden, der bei Manchester City zuletzt wieder aufgeblüht ist und unter anderem gegen Borussia Dortmund in der Champions League doppelt traf, hat immerhin den Vorteil, nicht auf die Zehner-Rolle festgelegt zu sein. "Er kann auch als Neuner spielen", erklärt Tuchel, wohl wissend, dass er dort nur ein Vertreter von Kapitän Kane sein kann.