Woltemade adelt und ärgert Thiaw: "Wir machen immer Witze darüber"

Malick Thiaw ließ es sich nicht anmerken, dass es am Freitag in Newcastle geregnet hatte. Eigentlich, so plauderte Teamkollege Nick Woltemade später aus, hatte der Innenverteidiger vor Newcastles Gastspiel beim FC Everton noch ein paar Kopfbälle trainieren wollen, das Wetter die Extra-Einheit jedoch nicht zugelassen. "Aber die braucht er jetzt auch nicht mehr", lachte Woltemade.

In seinem 17. Pflichtspieleinsatz für die Magpies trumpfte Thiaw am Samstagabend nicht nur erstmals als Torschütze, sondern sogar gleich als Doppel-Torschütze auf - eine Premiere in seiner Profikarriere. Erst köpfte der 24-Jährige nach 52 Sekunden das schnellste Tor dieser Premier-League-Saison, dann nach einer knappen Stunde noch das zwischenzeitliche 4:0.

"Das ist ein unglaublicher Moment für mich", strahlte der fünfmalige Nationalspieler, als er nach dem 4:1-Sieg noch auf dem Rasen gemeinsam mit Woltemade bei Sky Sports ein Doppel-Interview gab. Während die Gästefans im Hintergrund noch ihren Woltemade-Song zum Besten gaben, überreichte dieser Thiaw die Trophäe als "Man of the Match", begleitet von ein paar Frotzeleien.

"Es ist sehr schön für uns, dass wir uns haben"

"Wir machen immer Witze darüber, dass er nicht köpfen kann, und dann macht er heute zwei Kopfballtore", staunte der Torjäger, der sich mit ähnlichen Sprüchen ja auch schon häufig konfrontiert sah. "Ich habe es ihm gezeigt. Im letzten Spiel war er mit seinem Kopf nicht gut, aber heute sehr gut."

Woltemade selbst war Dreh- und Angelpunkt einer spielfreudigen und effizienten Magpies-Offensive und traf unter anderem zum 3:0-Pausenstand, rückte aber diesmal gerne Thiaw ins Rampenlicht: "Ein großartiger Spieler!" Und eine Hilfe im Alltag, denn auch neben dem Platz verstehen sich "die zwei deutschen Jungs" (O-Ton Woltemade) und England-Neulinge bestens. "Es ist sehr schön für uns, dass wir uns haben. Wir fühlen uns schon wie zuhause."

Auch wenn die 1:2-Niederlage bei Olympique Marseille in der Champions League dazwischenlag: Erstmals in dieser Saison hat Newcastle zwei Ligaspiele in Serie gewonnen und damit in der Tabelle den Anschluss an den großen Kreis der Europapokal-Anwärter geschafft. Am Dienstag (21.15 Uhr) geht es gegen die punktgleichen Tottenham Hotspur, die eher aus der anderen Richtung kommen. Dass bis dahin nicht viel Zeit zum Trainieren bleibt, muss ja kein Nachteil sein.