Am 6. Dezember wurde Granit Xhaka beim 0:3 gegen Manchester City in der 72. Minute ausgewechselt. Es war keine gewöhnliche Auswechslung, sondern die allererste in dieser Saison, bisher auch die einzige. In allen 17 Spielen stand Xhaka in der Startformation, 16 davon hat er auch über die komplette Distanz absolviert.
Auch bei Bayer Leverkusen war Xhaka ein Führungsspieler, unter dem alten Trainer Xabi Alonso noch unverzichtbar. Was ist nun also der Reiz bei einem eher kleineren Club? "Mich erfüllt es derzeit mehr, wenn aus meiner Sunderland-Mannschaft in ein paar Jahren ein grosser Spieler hervorgeht und ich dazu einen kleinen Beitrag leisten konnte, als selbst 50 Tore zu schiessen oder von Stars umgeben zu sein", verriet er der Süddeutschen Zeitung (überliefert von Sport1).
Beim AFC Sunderland ist er mittlerweile der Star, der von jungen Spielern umgeben wird, doch im Nordosten Englands will er auch mögliche Allüren ablegen, darum gehe es in seinem Alter. Stattdessen will er sich an seine eigene Zeit als junger Spieler erinnern, denn damals habe er selbst Unterstützung gebraucht.
Xhaka dachte erst an einen Scherz
Der Nati-Captain hat es nach seinem Wechsel allen gezeigt. Kritiker gab es viele, doch die Entscheidung auf Sunderland fiel bei ihm schnell. "Manche Entscheidungen brauchen Zeit, aber diese habe ich sofort getroffen. Der Besitzer rief mich irgendwann im Juni an, gegen 23 Uhr." Laut einem albanischen Sprichwort bedeute ein Anruf um diese Zeit entweder etwas Schlechtes - "oder etwas Grosses". Xhaka glaubte erst an einen Scherz, hat nicht geglaubt, dass ihm tatsächlich der Besitzer anrufe.
Der Besitzer ist kein Geringerer als der Schweizer Kyril Louis-Dreyfuss, dem der in Sunderland seit 2020 an der Macht ist. Xhaka wusste nicht, dass Sunderland einem Schweizer gehört. "Der Schlüssel war, dass sich bei keinem meiner frühreren Transfers der Besitzer persönlich gemeldet hatte. Das hat mich beeindruckt."