Als wäre der am späten Mittwochabend kommunizierte erneute Kreuzbandriss bei Routinier Simon Scherder nicht schon genug, folgte am Donnerstagabend die nächste bittere Nachricht aus dem Kreise des SC Preußen Münster: Bei Marvin Schulz - Leistungsträger im zentralen Mittelfeld des aktuellen Tabellen-Zehnten (ein Tor, zwei Assists, kicker-Note 3,0) - wurde ein Außenbandriss im Knie diagnostiziert. Der Zweitligist rechnet mit einem mehrwöchigen Ausfall des 30-Jährigen.
"Diese Woche war mit mehreren Rückschlägen verbunden. Das ist für den Moment schwer zu verarbeiten und stellt uns für die kommenden Spiele vor große Aufgaben", stellt Sport-Geschäftsführer Ole Kittner in einer Mitteilung fest, blickt aber voller Zuversicht nach vorne: "Doch genau in solchen Momenten zeigt sich, was diesen Verein ausmacht: Zusammenhalt, Vertrauen und Leidenschaft. Wir werden die Herausforderung, die sich durch die Ausfälle aufgetan hat, als Mannschaft und als Klub gemeinsam annehmen."
Inklusive Scherder und Schulz sind es nun insgesamt zehn Spieler, auf die Trainer Alexander Ende bei der kommenden Partie beim 1. FC Magdeburg verzichten muss. Neben Paul Jaeckel, der aufgrund seiner fünften Gelben Karte zum Zusehen gezwungen ist, fehlen Etienne Amenyido (Innenbanddehnung im Knie), Marcel Benger (Stressreaktion des Knochens), Luca Bolay (Muskelfaserriss), Joshua Mees (Sehnenabriss im Oberschenkel), Marco Meyerhöfer (Muskelfaserriss), Antonio Tikvic (Kreuzbandriss) und Oscar Vilhelmsson (Muskelfaserriss). Die Startelf am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) stellt sich somit beinahe von selbst auf.
"Natürlich schmerzen diese Ausfälle, denn das sind Spieler und Persönlichkeiten, die tragende Rollen in unserer Mannschaft einnehmen. Da brauchen wir gar nicht drum herumreden", weiß Kittner: "Aber wir haben einen Kader, dem wir voll vertrauen. Dazu werden unsere Talente aus der U 23 die Chance bekommen, Verantwortung zu übernehmen und sich zu zeigen. In schwierigen Phasen entstehen oft neue Möglichkeiten - und genau so wollen wir die Situation jetzt angehen."
„Wir werden selbstverständlich alle Bereiche sorgfältig analysieren, um unsere Verletzungsquote langfristig zu minimieren.“ (Ole Kittner)
Ein Muster hinter den Verletzungen sieht der Klub nicht: "Jede Verletzung hat individuelle Ursachen, äußere Einflüsse spielten beispielsweise bei Simon und Marvin eine Rolle", erklärt Kittner und fügt an: "Wir hoffen, dass diese unglückliche Serie bald endet. Wir wissen, dass Rückschläge Teil des Sports sind - und dass wir gerade dann stark sind, wenn wir in diesen Momenten geschlossen bleiben. Gleichzeitig werden wir selbstverständlich alle Bereiche sorgfältig analysieren, um unsere Verletzungsquote langfristig zu minimieren."